Michael Roth im "Frühstart"

„Ohne Unterstützung von modernen westlichen Geräten hat die Ukraine keine Chance“

von Daniel Heyd

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Michael Roth (SPD) hält Russland im Ukraine-Krieg nicht für überlegen. Der SPD-Politiker betont, dass es eine realistische Chance gäbe, dass die Ukraine den Krieg als freies demokratisches Land mit Wahrung der territorialen Integrität übersteht. „Russland hat bisher keines seiner Kriegsziele erreicht“, so Roth und sagt, dass dies vor allem auch durch die Hilfe des Westens möglich wurde. „Unsere Waffenlieferungen aus dem Westen machen einen großen Unterschied“, erklärt Roth und fordert diese Waffenlieferungen kontinuierlich fortzuführen: „Ohne die Unterstützung von modernen westlichen Geräten, hat die Ukraine keine Chance.“

„Es ist ja auch hinlänglich bekannt, dass die Möglichkeiten der Bundeswehr begrenzt sind"

Roth hebt hervor, dass der Bundeskanzler der Ukraine zugesichert habe, dem Land mit Lieferungen zu helfen, solang es nötig sei. Dieser Verantwortung müssten alle westlichen Partnerstaaten gerecht werden. „Wir müssen tagtäglich prüfen, was wir noch leisten können“, so der SPD-Politiker, verweist aber auch auf die begrenzten Mittel der Bundesregierung: „Es ist ja auch hinlänglich bekannt, dass die Möglichkeiten der Bundeswehr begrenzt sind – aber es wurde ja immer wieder was gefunden.“

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Roth zur Nato-Norderweiterung: „Das stärkt uns alle"

Dass die Nato jetzt voraussichtlich durch Schweden und Finnland erweiterter wird, begrüßt Roth sehr: „Das stärkt uns alle“. Die Norderweiterung der Nato wäre ein klares Stoppschild des Westens gegenüber Russlands Aggressionen, so der SPD-Politiker.

Zuvor haben beide Staaten aber ein Memorandum mit der Türkei schließen müssen, um ein Veto aus Ankara zu verhindern. „Natürlich ist es schwierig, unter solchen Voraussetzungen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zu kommen“, betont der Außenpolitiker, appelliert aber an den Zusammenhalt der Bündnispartner: „Der einzige, der von einem Streit innerhalb der Nato profitiert, ist Putin – und das dürfen wir nicht zulassen.“

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