Foto sorgt für große Empörung bei Socialmedia
Aufregung im Netz! Besucher kommt mit Katze im Rucksack auf das Passauer Volksfest

Am Wochenende sorgte dieses Thema auf Facebook für viele Diskussionen: Hunde und Katzen auf Volksfesten? Viele Tierliebhaber sind außer sich, weil eine Frau ein Foto von der Passauer Maidult teilte, dass eine Katze zeigt, die in einem transparenten Rucksack mit ins Bierzelt genommen wurde.
Mit dem Haustier auf die Dult?
„Ich habe das erst gar nicht fassen können. Ich habe gedacht, das ist ein Fake Bild oder so ein 3-D-Rucksack. Dann habe ich genauer hingeschaut und gesehen, nein – es ist wirklich eine Katze“, berichtet uns die Tierheimleiterin Bettina Mittler. Eigentlich wollte Frau Mittler mit einem Facebook-Post alle Hundebesitzer darauf aufmerksam machen, dass aus ihrer Sicht ein Hund auf einem Volksfest nichts zu suchen hat. Deshalb stellte sie gleich zu Beginn die Frage „Hunde auf der Dult – Muss das wirklich sein?“ Hintergrund: Frau Mittler erhielt vor paar Tagen einen Anruf einer aufgebrachten Maidult-Besucherin, die ihr berichtete, dass ein vier bis fünf Monate alter Australien Shepherd vor ihren Augen auf dem Volksfest fast kollabierte. „Da fällt man ja fast schon vom Glauben ab, dass die Leute permanent ihre Hunde mitzerren auf solche Volksfeste, wo Menschenmassen sind, wo Lärm ist“, so Frau Mittler. Doch was könnte der Grund dafür sein? Aus ihrer Sicht ganz einfach: Prestigeobjekt. Quasi nach dem Motto: „Schaut her, ich habe da einen Rassehund, einen Welpen und jeder rennt hin und ‘Och, wie hübsch’ und jeder tatscht den Hund an.“ Doch an das Hundewohl wird dabei selten gedacht.

Unter dem Beitrag wurde das Bild der Katze im Rucksack gepostet
Als Kommentar unter dem Tierheim-Beitrag postete eine Nutzerin als Antwort ein Foto von einer Katze in einem transparenten Rucksack – angeblich ebenfalls auf der Passauer Dult aufgenommen. „Das ist noch viel schlimmer direkt vor der Bühne“, schrieb sie dazu. Dass das Bild tatsächlich aus Passau stammt, ist sehr wahrscheinlich, denn im Hintergrund ist das Logo einer Brauerei aus der Dreiflüssestadt zu erkennen. Das Foto verbreitete sich rasant im Netz und wurde in weiteren Beiträgen geteilt – unter anderem vom „Arbeitskreis Katzenhilfe Passau“ sowie der Seite „Vermisste/zugelaufene Tiere Stadt & Landkreis Passau“. In den Kommentaren gibt es überall überwiegend harsche Kritik an der Person, die die Katze so ins Bierzelt mitgenommen hat. Auch Tierheimleiterin Bettina Mittler ist nach wie vor schockiert: „Durch die aufgerissenen Augen der Katze sieht man schon, dass der die Panik ins Gesicht geschrieben ist. Vor der Bühne bei einem Volksfest herrscht Halli Galli und dann dazu die Lautstärke, das ist wirklich eine Qual für das Tier. Dazu noch der beengte Bereich im Rucksack, es ist unbegreiflich.“ Doch es gab nicht nur Kritik am Foto an sich: Ob es nicht sinnvoller sei, Katzenhalter oder -halterin direkt anzusprechen, statt ein Bild davon auf Facebook zu posten.
Am späten Samstagabend meldete sich daraufhin die Frau zu Wort, die das Foto aufgenommen hatte: Der Rucksackträger sei ein Mann gewesen und das Bild sei am ersten Dulttag entstanden. Außerdem habe sie den Mann sehr wohl darauf angesprochen. Wie er daraufhin reagierte: „Das kann man sich ja denken wie! Der war noch erfreut das man das sagt er ging aber zumindest vom Zelt raus. Ich denke das der ein Problem hat“, schrieb die Facebook-Nutzerin.
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Katzen sind auf der Passauer Dult verboten, Hunde aber nicht
Viele User fragten sich zeitgleich, wie der Halter der Katze überhaupt so auf die Dult gelangen konnte, Katzen sind dort nämlich eigentlich nicht erlaubt: „Zur Klarstellung: Das Mitbringen von Tieren auf die Dult ist verboten“, bestätigte der offizielle Account der Passauer Dult auf Facebook. Die Ausnahme seien aber Hunde auf dem Festgelände. Doch auch dafür hagelt es Kritik: „Hunde haben genauso wenig auf der Dult was zu suchen“, so eine Facebook-Nutzerin.
Das sieht auch Hundepsychologin Diana Holzbauer, Inhaberin der Hundeschule Stubenwölfe in Neuried (Landkreis München), so. Sie ist ganz klar gegen das Mitnehmen von Hunden auf Volksfeste, was mehrere Gründe hat: „Hunde können von den ganzen Sinnen her viel besser riechen, hören usw., somit ist es für die Hunde einfach eine komplette Reizüberflutung, wenn man sie dorthin mitnimmt. Sprich: Der Hund ist in solch einer Situation überfordert, sowohl von den Geräuschen als auch von den Gerüchen her. Ein weiterer Punkt ist, dass oft kleine Hunde schnell mal übersehen werden, dann wird womöglich drauf getreten. Der Hund würde als Gegenreaktion permanent versuchen auszuweichen, was er aber nicht kann, weil er ja angeleint ist und er sich an seinem Besitzer orientieren muss. Letztlich ist der Hund einfach nur gestresst.“
Braucht es auch ein Hundeverbot auf den Volksfesten?
Wenn es nach Tierheimleiterin Bettina Mittner geht, lautet die Antwort: „Ja“. Wenn die Leute selbst nicht zur Besinnung kommen, dann müssen eben solche Verbote her, so ihre Meinung. Andere Volksfeste in Bayern haben bereits ein Verbot ausgesprochen: Auf dem Gäubodenvolksfest Straubing, beim Volksfest Nürnberg und beim Gillamoosmarkt in Abensberg dürfen bis auf Blindenführhunde keine Tiere mit aufs Festgelände gebracht werden. (cah)