Bundeskanzler Scholz: "Wir stehen eng an der Seite Japans"

Schüsse auf Shinzo Abe im Live-TV: Japans Ex-Regierungschef stirbt nach Attentat

Der frühere japanische Ministerpräsident, Shinzo Abe, ist nach Angaben des japanischen Senders NHK tot. Er starb am Freitag an den Folgen einer Schussverletzung. Laut Medienberichten soll ein Ex-Mitglied der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte bei einem Live-TV-Event zweimal auf den 67-Jährigen geschossen haben. Der Schütze wurde festgenommen. Aufnahmen vom Attentat, der Festnahme und die Beileidsbekundung von Außenministerin Annalena Baerbock sehen Sie im Video. Bestürzt zeigten sich auch Bundeskanzler Scholz und Nato-Generalsekretär Stoltenberg auf Twitter.

Bundeskanzler fassungslos über Mordanschlag auf Abe

Das tödliche Attentat mache ihn tieftraurig, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter. Sein tiefes Mitgefühl gelte Abes Familie und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. „Wir stehen auch in diesen schweren Stunden eng an der Seite Japans“, versicherte Scholz.

„Tieftraurig über die abscheuliche Ermordung“

Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich betroffen über den Tod des früheren japanischen Premierministers Shinzo Abe gezeigt. „Tieftraurig über die abscheuliche Ermordung von Shinzo Abe, einem Verteidiger der Demokratie und meinem langjährigen Freund und Kollegen“, schrieb der frühere norwegische Ministerpräsident auf Twitter. „Mein tiefstes Beileid an seine Familie und das Volk des Nato-Partnerlandes Japan in dieser schwierigen Zeit.“

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Shinzo Abe war auf Wahlkampfveranstaltung

Abes Nachfolger, Fumio Kishida, verurteilte den Anschlag in der Stadt Nara aufs „Schärfste“. Er hatte zuvor einen Wahlkampfauftritt in der nördlichen Präfektur Yamagata abgebrochen und war sofort mit einem Hubschrauber zu seinem Amtssitz in Tokio zurückgekehrt. Abe war für einen Wahlkampfauftritt in Nara, am Sonntag wird in Japan das Oberhaus des Parlaments gewählt.

Im Video: Hier nimmt die Polizei den Attentäter fest

Schütze schoss mit selbstgebastelter Waffe

Ersten Erkenntnissen zufolge soll der mutmaßliche Attentäter die Schüsse aus Unzufriedenheit über den Politiker abgegeben hatten. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete, soll der 41-Jährige nach seiner Festnahme gesagt haben, er sei „unzufrieden“ mit Abe und habe ihn „töten“ wollen.

Er schoss mit einer selbstgebastelten Schusswaffe von hinten auf Abe. Er wurde in die Brust getroffen und soll dadurch einen Herz-Lungen-Stillstand erlitten haben. (dpa/eon/lwe)