Deutschland schaltet ab, andere rüsten aufAtomkraft kommt in unseren Nachbarländern zurück - nur in Deutschland nicht

Ende 2022 soll Schluss sein mit der Kernenergie, der letzte Meiler in Deutschland soll vom Netz gehen – der Exit aus der Atomenergie ist hierzulande seit 2011 beschlossene Sache. Und auch die neue Ampel-Regierung schließt – wie im Koalitionsvertrag festgemacht – Atomenergie „weiterhin aus“. Auch eine Verlängerung, kommt laut der neuen Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) nicht in Frage. Während also hierzulande der klare Kurs auf erneuerbare Energien aus Wind, Wasser und Sonne steht, geht ein Großteil der Europäischen Nachbarn ganz andere Wege, denn es wird fleißig um Deutschland herum gebaut – und zwar neue Atommeiler.
Ist Atomkraft umweltfreundlich?
Die EU-Länder handhaben den Umgang mit Atomenergie vollkommen unterschiedlich. Ein Grund dafür ist auch, dass die EU bisher keinen einheitlichen Kurs vorgeben konnte. Der Streit um die Einstufung von Atomkraft als umweltfreundliche Technologie entzweit die EU-Länder. Die Einstufung ist wichtig, weil sie Anlegern Orientierung über nachhaltige Energieformen geben soll.
Beim EU-Gipfel in Brüssel vergangene Woche endeten stundenlange Diskussionen ohne gemeinsame Schlussfolgerungen. Länder wie Polen und Tschechien standen mit ihrer Meinung Atomenergie als umweltfreundlich einzustufen Ländern wie Deutschland, Österreich und Luxemburg gegenüber.
Bundeskanzler Olaf Scholz hingegen relativierte die Diskussion und sagte, die Frage der Einstufung der Atomkraft werde „überbewertet“. Es gehe um Einschätzungen zu Unternehmen, die eher für Anleger wichtig seien. Von Seiten der Grünen regt sich allerdings Widerstand: „Ich halte Atomkraft nicht für die richtige Technik“, sagte Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck am Montag dem Deutschlandfunk.
Voraussichtlich Mitte Januar will die EU eine gemeinsame Entscheidung über die Liste nachhaltiger Energieformen treffen.
Wie geht Deutschland mit dem Thema Atomkraft um?
Deutschland wird sich Ende 2022 von der Atomkraft verabschieden. Über elf Jahre nach dem Entschluss für einen beschleunigten Atomausstieg, nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima 2011. Jahrelang hatte die Technik die Gesellschaft gespalten.
Drei Atom-Meiler in Brokdorf, Grohnde und Grundremmingen gehen noch in diesem Jahr vom Netz. Es folgen drei weitere. Deutschland will auf erneuerbare Energien setzen – auf Erdgas, Wasserstoff, Wind und Sonne. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei 80 Prozent liegen. Ohne Atomkraft kann Deutschland seinen Energiebedarf bisher nicht alleine decken und wird wohl auch in Zukunft Strom aus anderen Ländern importieren müssen.
Aber ein Zurück gibt es nicht mehr, obwohl es dafür gute Argumente gibt. Denn technisch gesehen könnten die Atomkraftwerke auch länger am Netz bleiben und sind wegen ihres geringen CO2-Ausstoßes auch für den Klimaschutz rentabel. Aber: "Für die Energiewirtschaft in Deutschland ist der Atomausstieg endgültig", sagt die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, der Nachrichtenagentur Reuters. Viele Energiebetreiber seien bereits auf erneuerbare Energien umgeschwenkt.
Frankreich, Belgien, Niederlande: Atomkraft, ja bitte!
Viele europäische Nationen folgen nicht dem deutschen Weg. Insbesondere Frankreich werde auch in Zukunft weiter Strom aus der Kernenergie in den europäischen Energiebund einspeisen. Noch im November kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Marcon den Bau neuer Atomkraftwerke an. Nur so könne die Energieversorgung des Landes sichergestellt werden. Derzeit sind in Frankreich 56 Reaktoren in Betrieb. Frankreich liegt auf Platz zwei der weltgrößten Produzenten von Atomstrom. Das Festhalten an der Atomenergie begründet Frankreich auch mit dem Ziel bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden.
Belgien hat bereits 2003 den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2025 gesetzlich festgeschrieben. Bis dahin sollen die letzten sieben Atommeiler abgeschaltet werden. Doch dagegen gibt es bereits Widerstand. Innerhalb der Regierung gibt es den Wunsch die Laufzeit einiger Reaktoren um weitere zehn Jahre zu verlängern und auch der Bau von neuen Atomkraftwerken sind im Gespräch. Bisher wird 40 Prozent des Strombedarfs in Belgien mit Atomenergie gedeckt. Bis zum Ende des Jahres muss die Regierung noch einmal offiziell den Ausstieg bis 2025 bestätigen.
Klarer sieht es in den Niederlanden aus: Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung soll mehr Geld in die Atomkraft investiert werden. Vorgesehen ist die Verlängerung des einzigen Kernkraftwerks der Niederlande, sowie der Bau von zwei neuen Kraftwerken. Ministerpräsident Rutte begründet die Bekenntnis zur Atomkraft mit dem „Kampf gegen die Erwärmung der Erde“ und der Versorgungssicherheit.
Finnland fährt sein zweites Atomkraftwerk hoch
Auch Finnland rüstet in Sachen Atomkraft noch einmal kräftig auf. Mehr als ein Jahrzehnt später als geplant ist der dritte Atomreaktor im finnischen Kernkraftwerk Olkiluoto in Gang gesetzt worden. Der Reaktor Olkiluoto 3 (kurz OL3) sei am Dienstag um 3.22 Uhr hochgefahren worden, teilte die Betreibergesellschaft Teollisuuden Voima Oyj mit. Volle Auslastung soll der Reaktor im Juni erreichen, dann soll er schätzungsweise 14 Prozent des gesamten finnischen Strombedarfs decken. Der Rundfunksender Yle sprach von einem „historischen Tag für die finnische Atomkraft“.
Olkiluoto ist eines der beiden Atomkraftwerke in Finnland. Die Anlage befindet sich an der finnischen Westküste rund 250 Kilometer nordwestlich von Helsinki. OL3 hätte eigentlich 2009 in Betrieb gehen sollen, es kam aber immer wieder zu Verzögerungen und gestiegenen Baukosten.
Lemke: "Ich erwarte von den Staaten, dass sie ihre Nachbarländer darüber informieren, was mit dem Atommüll passiert!"
Mit Blick auf die europäischen Nachbarstaaten, die verstärkt auf Atomkraft setzen, sagt die Grünen-Politikerin: "Die Sicherheit in den Nachbarländern muss gewährleistet sein. Ich erwarte von den Staaten, dass sie ihre Nachbarländer darüber informieren, was mit dem Atommüll passiert." Über die noch anhaltende Suche nach einem passenden Endlager in Deutschland sagt Lemke: "Wir haben eine Endlagersuche vor uns, die noch Jahrzehnte dauern könnte."
Während Deutschland die Atomkraft endgültig verlässt, diskutiert die EU-Kommission darüber, Atomkraft als nachhaltige Energieform einzustufen. "Das halte ich für den falschen Weg", so Lemke und sagt weiter: "Atomkraft ist nicht nachhaltig. Eine Technologie, bei der es keine Lösung für die Entsorgung von giftigen Müll gibt, kann nicht nachhaltig sein." (khe/lwe)
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