Pfoten weg von diesen Blumen!Doc Polly erklärt: Daran erkennt ihr, ob euer Hund Heuschnupfen hat

Es ist Heuschnupfen-Zeit!
Und das nicht nur für den Menschen, sondern auch für unsere Tiere. Denn auch Hund und Co. können auf Frühblüher allergisch reagieren. Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller – auch bekannt als Doc Polly – erklärt, woran ihr eine Pollenallergie beim Hund erkennt und wie ihr eurem Tier jetzt etwas Erleichterung verschaffen könnt. Und das ist nicht die einzige Allergie, die euer Hund entwickeln kann.
Es ist Pollenzeit! Diese Frühblüher sollten eure Hunde meiden
Gerade in den ersten Frühlingswochen stellen wir uns gerne mal einen Strauß Blumen in die Wohnung. Doch aufgepasst! Gerade Hunde, die gerne Dinge anknabbern, können hier in Lebensgefahr geraten. Denn viele Frühblüher sind für unsere Vierbeiner giftig, darunter:
Narzissen
Krokusse
Maiglöckchen
Schneeglöckchen
Tulpen
„Bei Hunden und Katzen gibt es, genauso wie beim Menschen, Dinge, auf die sie allergisch reagieren, wenn sie mit denen in Kontakt kommen“, erklärt Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller, auch bekannt als Doc Polly, im Gespräch mit RTL.
Nicht nur das: Hunde können auch Heuschnupfen bekommen, wie wir Menschen.
An diesen Symptomen erkennt ihr Heuschnupfen beim Hund
Laut Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei Aktion Tier, reagiert jeder zehnte Hund allergisch auf Pollen. Manche Hunde haben nur leicht gerötete Bindehäute. Aber einigen Vierbeinern kann ganz schön die Nase laufen und die Augen jucken.
Lese-Tipp: Warum muss mein Hund ständig niesen? Martin Rütter weiß Rat!
Wie können Halter ihren Hunden bei einer Pollenallergie helfen?
Doc Polly kennt da verschiedene Wege:
Hyposensibilisierung
monatliche Spritzen
Tabletten
die Hautbarriere unterstützen, zum Beispiel durch Omega-Fettsäuren
Allergie-Shampoos und Pflegeöle nutzen
bestimmte Allergene vermeiden
Dem stimmt auch Dr. Hölscher zu. Wenn die Nase läuft oder die Augen jucken, rät sie dazu, die Augenpartie des Hundes mit einem sauberen, feuchten Waschlappen und klarem Wasser zu reinigen. Das bringt dem Tier Erleichterung, da die Menge der allergieauslösenden Pollen reduziert wird und so auch die Symptome abklingen. Von Kamillentee oder Ähnlichem solltet ihr jedoch die Finger lassen. Die Kräuter reizen die Schleimhäute noch zusätzlich.
Gerade bei Hunden mit langem Fell lohnt sich außerdem ein regelmäßiges Bad, um den festhängenden Blütenstaub herauszuwaschen. Das Scheren des Hundefells kann zusätzlich Abhilfe schaffen. Ansonsten tragen die Tiere die Pollen mit ins Haus und in ihr Körbchen, was selbst zu Hause noch zu weiteren Allergieanfällen führen kann.
Im Video: Zecken beim Hund - so funktioniert der Zeckendreher
Nicht nur Pollen können eure Tiere zum Niesen bringen
Doch eine Pollenallergie oder Heuschnupfen sind nicht die einzigen Allergien, die unsere Hunde entwickeln können. Tiermediziner Ralf Müller erklärt, dass Allergien bei Tieren noch wenig erforscht sind. Aber: Ein paar von ihnen ähneln auch Allergien, die Menschen entwickeln können.
Staub-Allergie beim Hund
Haben Hunde eine Staub-Allergie, zeigt sich das vor allem durch heftigen Juckreiz an Gesicht, Pfoten und Bauch. Betroffene Tiere kratzen sich wund und lecken ständig ihre Pfoten und Achselhöhlen oder auch den Bauch. Oft fallen dadurch die Haare an den Stellen aus. Wenn ein Tierarzt eine Staub-Allergie feststellt, folgt meist eine Desensibilisierung mit passenden Allergenextrakten. Dauer: Mindestens zwei bis drei Jahre – manchmal muss das Tier ein Leben lang behandelt werden.
Menschen-Allergie
Menschen können auf Tierhaare reagieren und Tiere auf menschliche Hautschuppen – wirklich wahr! Die Allergie ist allerdings schwer zu diagnostizieren: „Wir können den Hund ja nicht in den Wald schicken und schauen, ob es ihm ohne Menschen besser geht“, erklärt Müller. Das Tier würde vermutlich Symptome wie Niesen, Juckreiz und Atemprobleme zeigen. Eine Inhalations-Therapie wie bei einer Asthma-Erkrankung könnte Abhilfe schaffen.
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Futter-Allergie
Durchfall und Erbrechen können auf eine Futter-Allergie hindeuten. Meistens quält die Tiere allerdings ein heftiger Juckreiz an den Pfoten oder im Gesicht. Sie kratzen, reiben oder beißen sich an den betroffenen Stellen, wie Experten der Medizinischen Kleintierklinik der Universität München betonen. Hintergrund: Die Tiere reagieren auf ein bestimmtes Protein im Futter - meistens aus Rindfleisch, Fisch oder Huhn, seltener auf Proteine aus Weizen, Eiern oder Milch. Manchmal lösen auch bestimmte Farb- oder Konservierungsstoffe das Problem aus.
Tierärzte setzen auf die sogenannte Eliminationsdiät. Bestimmte Nahrungsbestandteile, die Allergien auslösen könnten, werden für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen einfach nicht mehr verfüttert. Tritt eine Verbesserung ein, wird der Stoff komplett aus dem Speiseplan des Tieres gestrichen.
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Und wie sieht's bei euch aus?
Aber aufgepasst! Nicht alle Produkte, die Hunden mit einer Allergie helfen sollen, tun das auch. „Man sollte nichts auf eigene Faust ausprobieren“, warnt deshalb Doc Polly. „Zieht immer auch den Tierarzt zurate.“ (jbü)