Absurder Nachbarschaftsstreit in Elmenhorst
Anwohner erhebt Maut für Nachbarn - dann fliegen plötzlich die Fäuste
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Dieser Nachbarschaftsstreit in Elmenhorst (Mecklenburg-Vorpommern) könnte deutscher nicht sein: Auf der einen Seite ein sturer Grundstückbesitzer, der erst mitten auf der Straße einen Zaun baut und jetzt die Garage der Anwohner versperrt – auf der anderen Seite Reihenhausbesitzer, die auch noch an den sturen Nachbarn Wegzoll zahlen sollen. Seit nunmehr zehn Jahren sind die Fronten verhärtet – nun kam es zum Höhepunkt des Streits, bei dem ein Nachbar ein blaues Auge kassiert hat.
Im beschaulichen Elmenhorst fliegen die Fäuste
Ob hier jemals nochmal nachbarschaftliche Ruhe einkehren wird? Seitdem ein Professor seine Nachbarn auf einer privaten Straße nicht fahren lässt, kommt es in der kleinen Gemeinde südlich von Stralsund immer wieder zu Streit. Statt Worten sollen hier auch die Fäuste geflogen sein. Das behauptet zumindest der mutmaßlich verprügelte Werner I. Als RTL ihn besucht, ziert ein Veilchen eins seiner Augen: „Die Situation ist so schlecht, dass die Leute hier psychisch fertig sind. Man kann ihn nicht ertragen.“
Die Rede ist von einem Professor aus München, der vor etwa zehn Jahren nach Elmenhorst gezogen war. Der hatte nicht nur ein Reihenhaus bezogen, sondern auch gleich die ganze Straße gekauft. Doch damit nicht genug: er sperrt die Straße mit zwei Toren ab, sodass niemand mehr durchfahren kann. Für viele Nachbarn der Gipfel: Für die Nutzung der Straße sollen sie Wegzoll zahlen.
Der neuste Streich des offenbar streitlustigen Professors: Ein Zaun - und zwar so nah vor den Stellplätzen, dass die Anwohner kaum einparken können. Als Werner I. seinen Nachbarn darauf anspricht, soll der Professor handgreiflich geworden sei, wie die Polizei sagt.
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Anwältin: Professor darf Zaun aufstellen
Wegen der Schlägerei ermittelt nun die Polizei. Doch ist der Zaun des Professors überhaupt legal? „Rechtlich dürfte der Zaun zulässig sein“, sagt Annemarie Homann-Trieps zu RTL, doch die Rechtsanwältin hält den Zaun „vom Ansatz her und vom Motiv des Zaunerbauers für eine reine Maßnahme, um die dort Lebenden zu schikanieren.“ Werner I, der zudem ein Veilchen kassiert hat, ist angesichts dessen erschüttert. „Das ist traurig, dass so etwas überhaupt möglich ist und ich kann es auch nicht verstehen, dass jemand, der nach außen hin so viel Intelligenz ausstrahlt, zu so etwas fähig ist.“
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Stadt Elmenhorst versäumte es offenbar, Straße öffentlich zu machen
Womöglich hätte der jahrelange Streit sogar verhindert werden können. Doch die Stadt hat es offenbar schlichtweg versäumt, den strittigen Teil der Straße öffentlich zu machen. Dass Privatpersonen Straßen kaufen können, bleibt zumindest in Elmenhorst ein merkwürdiger Vorgang.
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Mit RTL wollte der Professor übrigens nicht sprechen. Dafür aber mit der Polizei: Die ermittelt nun gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung. Derweil kämpfen die Anwohner weiter, dass die Privatstraße in öffentliches Eigentum umgewandelt wird – damit in Elmenhorst endlich wieder Frieden einkehren kann. (kra)