Abschlusserklärung verabschiedet

Mehrheit der G20-Mitglieder verurteilt Russland scharf

2022-11-16 01:55:57 DENPASAR - Joe Biden President of the United m, Prime Minister Mark Rutte 3r and other world leaders at an emergency meeting of NATO on the missile strike in Poland during the second day of the G20 summit. Joe Biden president of the United States During the summit, the largest economies discuss issues such as financial stability, economic growth and food security. The Prime Minister and Minister Sigrid Kaag Finance are present on behalf of the Dutch government. ANP ROBIN VAN LONKHUIJSEN netherlands out - belgium out *** 2022 11 16 01 55 57 DENPASAR Joe Biden President of the United m , Prime Minister Mark Rutte 3r and other world leaders at an emergency meeting of NATO on the missile strike in Poland during the sec PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xx x457898468x originalFilename: 457898468.jpg
Abschlusserklärung der G20: Die Mehrheit der Teilnehmer verurteilt den russischen Angriffskrieg.
www.imago-images.de, IMAGO/ANP, IMAGO/Robin van Lonkhuijsen

Erfolg für den Westen: Die G20 verabschieden eine Gipfel-Erklärung, in dem Russland wegen des Kriegs in der Ukraine von den meisten Teilnehmern kritisiert wird. Russlands Vertreter ist zu dem Zeitpunkt schon weg. Im Anschluss folgten weitere Raketenangriffe von russischer Seite auf die Ukraine.

Russlands Haltung wird aufs Schärfste verurteilt

Die G20-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer hat bei ihrem Gipfel auf Bali trotz großer Meinungsunterschiede zum Ukraine-Krieg eine gemeinsame Abschlusserklärung angenommen. Das bestätigten mehrere Teilnehmer auf der indonesischen Ferieninsel am Mittwoch.

Lese-Tipp: Selenskyj spricht bei G20-Gipfel über Plan für Kriegsende

In der Erklärung verurteilte die große Mehrheit der Staats- und Regierungschefs der G20 den seit mehr als acht Monaten dauernden russischen Angriffskrieg aufs Schärfste. Russlands abweichende Haltung wurde darin ebenfalls zu Protokoll genommen.

Lese-Tipp: Russland gerät auch beim G20-Treffen unter Druck

Putin sagte ab und schickte Außenminister Lawrow

 November 15, 2022, Kyiv, Ukraine: A fire rescue truck is seen at the residential building hit by a Russian missile strike, amid Russia s attack on Ukraine, in Kyiv. Kyiv Ukraine - ZUMAs197 20221115_zab_s197_009 Copyright: xAleksandrxGusevx
Während die G20-Mitglieder auf Bali tagten, kam es zu weiteren Raketenbeschüssen auf die Ukraine. Auch in Kiew wurden die Zerstörungen sichtbar.
www.imago-images.de, IMAGO/ZUMA Wire, IMAGO/Aleksandr Gusev

Moskau war beim Gipfel nur mit der zweiten Reihe vertreten. Präsident Wladimir Putin verzichtete von vornherein auf den Flug nach Bali, sondern ließ sich von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Lawrow verließ den Gipfel aber schon vorzeitig - viele Stunden, bevor die Erklärung verabschiedet wurde. Vor dem Gipfel war unsicher gewesen, ob es ein gemeinsames Abschlusspapier geben würde. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine ist die G20-Runde gespalten.

Lese-Tipp: G20-Gipfel: Lawrow offenbar direkt ins Krankenhaus eingeliefert - Russland dementiert

In ihrer Erklärung nehmen die Staaten nun Bezug auf eine Resolution der Vereinten Nationen, mit der Russland aufgefordert wird, die Kriegshandlungen einzustellen und seine Truppen aus der Ukraine sofort abzuziehen. „Die meisten Mitglieder verurteilen den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste“, heißt es. Er verstärke die Probleme der Weltwirtschaft, schwäche das Wachstum und lasse die Inflation steigen. Russlands Position wird mit dem Satz gegenüber gestellt: „Es gab andere Auffassungen und unterschiedliche Bewertungen der Lage.“

Noch bevor der Gipfel beendet wurde, beschoss Russland verschiedene Städte in der Ukraine. Laut Berichten war es mit knapp 100 abgefeuerten Raketen der massivste Raketenbeschuss seit Kriegsbeginn.

Lese-Tipp: Ukraine-Krieg-LIVETICKER - Biden: Explosion in Polen möglicherweise nicht von russischer Rakete

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

G20 einig: Krieg statt "militärischer Spezialoperation"

Auffällig ist, dass der russische Angriff klar als Krieg bezeichnet wird - und nicht, wie von Putin vorgegeben, als „militärische Spezialoperation“. Deutliche Worte finden die Staats- und Regierungschefs auch zum Thema Atomwaffen. „Der Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen ist unzulässig.“ Zuletzt hatte die völkerrechtswidrige Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten Sorgen geschürt, dass Putin Atomwaffen einsetzen könnte.

Lese-Tipp: Entwicklungsorganisationen enttäuscht über G20 im Kampf gegen Hunger

Keine großen Erfolge konnte der Westen hingegen in Fragen der Energiesicherheit erzielen, die vor allem in Europa durch die drastisch gesunkenen Lieferungen von Öl und Gas aus Russland gefährdet ist.

Lese-Tipp: G20-Gipfel auf Bali: Zerstrittene Welt unter Palmen

Fortsetzung des russisch-ukrainischen Getreidedeals gefordert

Die G20 äußern sich zudem „tief besorgt“ über die globale Ernährungskrise und setzen sich für die Fortsetzung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ein. Ihre Bemühungen im Klimaschutz wollen sie verstärken - die G20-Staaten sind selbst für 80 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich.

Lese-Tipp: 1,4 Milliarden Dollar: G20-Staaten gründen Pandemie-Fonds

Der G20-Gruppe gehören neben der EU Deutschland, Argentinien, Australien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA an. (dpa, rdr)

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.