Putins Bomben zerstörten die Antonov An-225 Warum das größte Flugzeug der Welt für immer verloren ist
Sie war ein Traum für viele Luftfahrt-Freunde: Die Antonov An-225. Das bislang schwerste und längste Frachtflugzeug. Sechs Triebwerke. Ein Frachtraumvolumen von 1220 Kubikmetern und einer Ladung von 250 Tonnen. Doch der Ukraine-Krieg hat die „Mrija“ (ukrainisch für „Traum“) in Flammen aufgehen lassen. Bei einem Angriff wurde das im Hangar stehende Flugzeug zerstört. Mittlerweile ist klar: Ein Wiederaufbau der Maschine ist sinnlos.
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Spendenaufruf mit Vorsicht genießen
Für viele Flugzeugfans ist das eine tragische Neuigkeit. Denn ein weiteres Exemplar des imposanten Fliegers existiert nicht. Zwar hatte das Management der Betreiberin Antonov Airlines früh angekündigt, dass man das Flugzeug wieder aufbaue. Doch Experten zweifeln, dass es tatsächlich soweit kommt. Daher seien auch Spendenaufrufe mit großer Vorsicht zu genießen. Schätzungsweise würde der Wiederaufbau der „Mrija“ drei Milliarden Euro kosten und bis zu fünf Jahre dauern. Das rechnet der staatliche Industriekonzern Ukroboronprom vor. Wirtschaftlich sei das nicht mehr, berichtet der aerotelegraph. Vor allem nicht, da das Flugzeug nicht mehr modernen Ansprüchen genügen würde. Als die „Mirja“ 1988 gebaut wurde, spielten Effizienz und Umweltverträglichkeit keine große Rolle. Außerdem lohnt sich der Betrieb des Fliegers kaum.
Ein Flugzeug für die ganz schwere Fracht

Die Antonov An-225 war gedacht für das nie realisierte Raumfahrtprogramm Buran – die Maschine stand daher lange im Hangar. In den 2000ern wurde sie noch einmal flugtauglich gemacht, kam jedoch nur auf wenige Flugeinsätze. Sie war oft einfach zu teuer. Ein Flug lohnte sich nur bei besonders schwerer Fracht, wie etwa einer 247 Tonnen schweren Ausrüstung für eine Ölpipeline oder einem 187 Tonen schweren Generator für ein Gaskraftwerk in Armenien. Während der Corona-Pandemie transportiere sie noch einmal gigantische Mengen medizinischer Güter.
Drei Milliarden werden an anderen Orten benötigt
Doch der Riese der Lüfte hat auch Konkurrenz bekommen: Airbus hat mit fünf alten Belugas ebenfalls eine Frachtairline gestartet. Die Belugas sind zwar auch nicht mehr die jüngsten, aber doch jünger als die „Mirja“. Dazu kommt ein weiterer Punkt: Sollte der Krieg in der Ukraine enden, dürften die drei Milliarden Euro dringender an anderen Stellen gebraucht werden. Etwa für den Wiederaufbau von Wohnungen oder beschädigter Infrastruktur. Für Flugfans könnte das am Ende heißen, endgültig Abschied zu nehmen von einem Traum der Fluggeschichte.