Moderna vs. Biontech
Studie erstaunt Forscher: Deswegen ist die 4. Impfung effektiver als gedacht
Das klingt spannend! Die Antikörper gegen das Coronavirus sollten deutlich steigen, das ist und bleibt das erklärte Ziel der vierten Impfung. Doch ist das bei der zweiten Booster-Impfung der Fall? In einer aktuellen Studie zur vierten Impfung haben britische Forscher die beiden Impfstoffe Biontech und Moderna miteinander verglichen – mit unerwartetem Resultat.
Vierte Impfung: Studie aus Großbritannien widmet sich Pro und Contra
In der Pandemie hat das Grundwissen über die Wirkung von Impfstoffen tagtäglich zugenommen. Viele Deutsche wussten plötzlich mehr über die Impfstoffe von Johnson & Johnson, Biontech/Pfizer oder Moderna, als jemals zuvor über andere Impfstoffe.
Doch vor allem die Frage, inwiefern eine erneute Booster-Impfung das Immunsystem mit Blick auf das Coronavirus förderlich sein kann, hat vielfach zu Diskussionen mit teils extremen Meinungen geführt. Nun hat eine aktuelle Studie aus Großbritannien sich der Wirksamkeit und dem Pro und Contra der vierten Impfung gewidmet.
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Zweite Booster-Impfung – Forscher nehmen Moderna und Biontech unter die Lupe
Die Wissenschaftler haben die zweite Booster-Impfung mit Biontech, aber auch mit Moderna, positiv bewertet. Unter der Leitung von Alasdair Munro wurde die entsprechende Studie am 9. Mai 2022 in der Fachzeitschrift „The Lancet“ erstmals publiziert. Der Mediziner gehört dem sogenannten „COV-BOOST“ an, einem Studienprogramm für Corona-Impfungen, das von der Stiftung des Universitätsklinikums Southampton getragen und finanziert wird.
Für die wissenschaftliche Studie wurde 122 Probanden zwischen dem 11. und 25. Januar 2022 eine Viert-Impfung gespritzt. Die Probanden der Studie waren im Durchschnitt 70 Jahre alt und hatten etwa sieben Monate vorher die dritte Impfung mit Biontech erhalten.
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Zweite Booster-Impfung mit Moderna und Biontech: Studienteilnehmer zu 52 Prozent Männer
Zu 52 Prozent haben Männer an der Studie teilgenommen. Das Forschungsteam verabreichte den Studien-Teilnehmern als zweiten Booster entweder das Vakzin von Biontech, oder aber eine halbe Impfdosis von Moderna.
Verabreicht wurde der Wirkstoff bei den Teilnehmenden immer in einen Oberarm-Skelettmuskel. Die Teilnehmenden klagten nach der Impfung über leichte Schmerzen an der Einstichstelle und Erschöpfung. Gravierendere Folgen traten im Verlauf der Studie allerdings nicht auf.
Überraschende Ergebnisse: Wirkung der vierten Impfung versetzt Forschungsteam in Erstaunen
Das Forschungsteam wollte eventuelle Nebenwirkungen der Impfungen überprüfen und den Anstieg der Antikörper. Bereits die Ergebnisse eines Abgleichs nach zwei Wochen versetzte die Forscher in Erstaunen: Denn die Wirksamkeit der vierten Impfung, die bislang von vielen als eher geringfügig eingeschätzt wird, übertraf die des ersten Boosters!
„Die Spitzenwerte der Immunreaktionen nach der vierten Dosis waren ähnlich und gegebenenfalls sogar besser als die Spitzenreaktionen nach der dritten Dosis“, fassen die Wissenschaftler innerhalb der Studie zusammen. Verglichen wurden die Werte der Teilnehmenden, die sie 28 Tage nach der Drittimpfung vorweisen konnten, mit denen, die 14 Tage nach der vierten Impfung vorlagen. Bei der Biontech-Testgruppe konnten die Forscher ein Plus von 61 Prozent dokumentieren, bei den Moderna-Probanden sogar einen deutlichen Anstieg von 117 Prozent. Außerdem konnte intensivere T-Zellen-Antwort festgestellt werden.
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Vierte Impfung: Moderna mit Plus von 56 Prozent mehr Antikörper als bei Biontech
Die Verträglichkeit der vierten Impfung wird in der Studie erfreulicherweise als gut bewertet. Herausragend sei außerdem, dass die Kreuzimpfung sich bei den Booster-Impfungen als besonders effektiv bei der Antikörper-Entwicklung herausgestellt habe.
Das Plus von 56 Prozent, das die vierte Impfung mit Moderna gegenüber dem zweiten Booster mit Biontech zeigt, könnte sich laut den Forschern darauf zurückführen lassen, dass die Kombination von Wirkstoffen der Impfungen besonders gut wirkt. Ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die aktuellen Impfempfehlungen auswirken werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. (mjä)