"Dann bist du und der Hund tot"

14-Jähriger droht Pflegemutter mit dem Tod – und die Behörden sind völlig überfordert

14-Jähriger droht Pflegemutter mit dem Tod Behörden sind völlig überfordert
08:32 min
Behörden sind völlig überfordert
14-Jähriger droht Pflegemutter mit dem Tod

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von Anna Kriller

Rund 90.000 Kinder wachsen jedes Jahr in Deutschland in Pflegefamilien auf. Auch Maria* hat schon zwei Pflegekinder großgezogen, doch jetzt hat sie einfach nur Angst: Ihr 14-jähriger Pflegesohn Marvin* bedroht sie – sogar mit dem Tod. Aus Verzweiflung wendet sich Maria an RTL, denn von offizieller Seite fühlt sie sich im Stich gelassen.

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Nach der Grundschule wird Marvin immer aggressiver

Maria nimmt Pflegesohn Marvin auf, als er vier Jahre alt ist. Zuerst läuft alles gut, im Kindergarten vergucken sich die Mädchen reihenweise in den hübschen Jungen. Doch kurz nach der Grundschule kippt die Stimmung: die Verhaltensauffälligkeiten nehmen zu, Marvin wird immer aggressiver, geht körperlich auf Pflegemutter Maria los, würgt sie sogar, als er einmal seinen Willen nicht bekommt.

Weil Marvins leibliche Mutter während der Schwangerschaft getrunken hat, wird bei ihm neben einer Sozialverhaltensstörung und unterdurchschnittlicher Intelligenz auch das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) diagnostiziert. Betroffene Kinder sind oft in ihrer Entwicklung verzögert, haben beispielsweise Probleme, Regeln einzuhalten und neigen häufig zu kriminellem Verhalten.

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"Dann bist du und der Hund tot" - WhatsApp-Nachricht ändert alles

Maria versucht wegen seiner Entwicklungsverzögerung und der unkontrollierbaren Aggressionen immer wieder Förderleistungen für ihren Pflegesohn zu beantragen. Der Großteil wird abgelehnt. Eine WhatsApp-Nachricht bringt sie schließlich dazu, die Notbremse zu ziehen. Marvin schreibt seiner Pflegemutter aus dem Nachbarzimmer:

„Leg mir 40 Euro auf den Tisch. Wenn nicht, schneide ich den Hund auf. Dann bist du und der Hund tot. Ich komme jetzt zu dir.“

Für Maria besteht kein Zweifel daran, dass er das genau so getan hätte. Sie möchte Marvin in ausgebildete Hände geben, die mit der Situation besser umgehen können als sie selbst. Marvin soll per Gerichtsbeschluss in einer geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung untergebracht werden. Einen passenden Platz soll das Jugendamt finden – bisher ohne Ergebnis.

Schlimm ist die Situation aber nicht nur für Pflegemutter Maria, sondern auch für Marvin selbst. Seit fünf Monaten wird er zwischen Inobhutnahmestellen und Psychiatrien hin und hergereicht – offenbar völlig planlos. RTL hat mit dem 14-Jährigen gesprochen. Was er sich wünscht, ob er sein Verhalten bereut und wie es für ihn weitergeht – die ganze Geschichte sehen Sie oben im Video.

*Namen von der Redaktion geändert.

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