Ein liebevolles und sicheres ZuhausePflegefamilie Quiring aus Solms: Man kann ein fremdes Kind auch lieben!
Einem Kind ein Zuhause geben, das keinen leichten Start ins Leben hatte – das Ehepaar Quiring aus dem hessischen Solms hat sich das zur Aufgabe gemacht. Nach der Geburt ihrer beiden leiblichen Kinder, wünscht sich Mama Barbi, dass sie und ihr Mann Georg noch ein Pflegekind aufnehmen. Mittlerweile haben die Quirings drei Pflegekindern ein Zuhause geschenkt – und können sich ein Leben ohne ihre Rasselbande nicht mehr vorstellen. Mehr im Video.
LESE-TIPP: Wie wird man eine Pflegefamilie?
Ein Zuhause für Kinder mit einem schwierigen Start
Für Barbi war relativ schnell klar, dass sie Pflegekinder aufnehmen möchte: „Wir wollten einfach einem Kind ein Zuhause geben, das vielleicht nicht so gute Startbedingungen hat.“ Papa Georg nahm sich mehr Bedenkzeit, um über die Idee seiner Frau nachzudenken: „Nachdem ich mich ein paar Jahre damit beschäftigt habe, habe ich gemerkt: Man kann ein fremdes Kind auch lieben.“

Coco (9) lebt seit acht Jahren bei den Quirings
Als erstes Pflegekind kommt Coco zu den Quirings. Sie ist damals ein Jahr alt, ihre leiblichen Eltern waren alkoholabhängig und überfordert. Mittlerweile ist Coco neun Jahre alt. Bei unserem Dreh zeigt sie uns ein Kissen, ein Geschenk von ihrem leiblichen Papa: „Das habe ich bekommen, als ich noch ganz klein war. Und ich habe geweint, als Mama gesagt hat, dass er gestorben ist.“ Cocos leiblicher Vater, so Pflegemama Barbi, lebt seit einem Jahr nicht mehr. Bei seinem letzten Besuch war Coco drei Jahre alt.
Nach der Kennlernphase ist schnell klar: Die Kinder bleiben!
Trotz mancher Herausforderungen entschließen sich Barbi und Georg dazu, zwei weitere Pflegekinder aufzunehmen: Esti (7) und Nicli (5) – beide kommen bereits als Babys in die Familie. Und sollte es doch mal Probleme geben, können sich die Quirings jederzeit an das Jugendamt oder Sozialarbeiter wenden. Aber meistens ist bereits nach der Kennlernphase klar: Die Kinder bleiben! „Es dauert maximal eine Woche. Das geht so schnell und man entdeckt so süße Sachen. Ich würde gar keins wieder hergeben. Niemals“, so Papa Georg.
Deutschlandweit fehlen die Pflegefamilien
Familien wie die Quirings sind ein echter Segen für Kinder, die dringend ein neues Zuhause suchen. Denn Pflegefamilien sind rar, auch in Hessen gibt es einen großen Mangel. Wenn ein Kind nicht in einer Familie untergebracht werden kann, dann kommt es oft in eine Wohngruppe in einem Kinderheim. Eine Alternative, die besonders für kleine Kinder schwierig ist – denn die brauchen dringend eine Bezugsperson, was bei ständig wechselndem Schichtpersonal nicht gewährleistet werden kann.
Pflegefamilie Quiring: Wir können das jedem ans Herz legen!
Struktur, Wärme und Sicherheit – das wollen die Quirings nicht nur den Pflegekindern, sondern auch ihren leiblichen Kindern bieten. Und ihre leiblichen Kinder finden ihre Geschwister ziemlich cool, wie die 13-jährige Greta verrät: „Ich finde es schön, wenn es mehr sind.“ Und vielleicht werden es bald noch mehr – denn die Quirings können sich weiteren Familienzuwachs sehr gut vorstellen. (sth/dgö)