Dank Organspende

Gino Mäders Tod rettet vier Menschen das Leben

ROT // Gino Maeder (Schweiz / Team Bahrain - Victorious) - Tour de Suisse 2023 - 4. Etappe Monthey nach Leukerbad - Tour de Suisse - TourDeSuisse -
Gino Mäder starb vor einem Jahr bei der Tour de Suisse nach einem schweren Sturz.
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von Phillip Oldenburg

Sein Tod war nicht komplett umsonst!
Vor einem Jahr starb der Schweizer Radprofi Gino Mäder (†26) nach einem schweren Sturz. Der schicksalsvolle Tag beschäftigt seine Familie noch immer sehr. Inmitten der Trauer finden sie vor allem in EINER Tatsache Trost.

Toter Gino Mäder wird zum Lebensretter

Mit seinen Organen rettet Gino Mäder vier Menschen das Leben. „Wir wussten, dass er seine Organe spenden will. Wenn diese tragische Geschichte irgendeinen Sinn haben sollte, ist es, dass seine Organe anderen Menschen geholfen haben”, sagt Lisa Camenzind (26) der Schweizer Illustrierte und verrät, dass ihr Bruder sein Herz, seine beiden Nieren und seine Leber gespendet hat.

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Auch ihre Schwester Laura Jörin (30) ist stolz auf Ginos Entscheidung. „Es ist doch sehr schön, dass vier Menschen dank Gino weiterleben dürfen.” Mutter Sandra Mader (52) pflichtet ihren Töchtern bei: „Es war ein großes Glück, dass gerade vier Empfänger mit der gleichen seltenen Blutgruppe auf Organe warteten. Diese Patienten wären gestorben, wenn keine Organe vorhanden gewesen wären. Für diese Menschen war die Chance sehr klein, dass sie ein passendes Organ finden würden.” Dank Gino können sie nun weiterleben.

„Wir vermissen Gino jeden Tag”

Die lebensrettende Tat von Gino hilft der Familie bei der Verarbeitung ihres Verlustes. Denn noch immer ist der ehemalige Rad-Star allgegenwärtig. „Ich glaube, man darf es sagen: Es ist einfach ein großer Mist, was geschehen ist. Es tut uns allen extrem weh. Wir vermissen Gino jeden Tag”, sagt Jörin.

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Mutter Sandra bezeichnet des Tod ihres Sohnes als „Schicksal”. Und doch fällt ihr es schwer das Schicksal zu akzeptieren.Für mich ist es noch immer nicht real. Aber natürlich weiß ich, dass Gino nie mehr durch die Tür kommen wird.“ Dafür trägt sie ihren Gino immer bei sich - in Form von Schmuck. Die 52-Jährige: Den haben wir aus seiner Asche herstellen lassen. Es gibt ein Atelier, das auf Gedenk- und Erinnerungsschmuck spezialisiert ist.“

Zudem lebe Gino in ihren Erinnerungen und Gedanken weiter, sagt Jörin. „Er gibt uns immer mal wieder Kraft und eine Idee. Er hat so wahnsinnig viel bewegt, dass wir sagen dürfen: Er ist immer irgendwie da.” Hinzu kommt das Wissen, dass Ginos Tod vier Menschen das Leben rettete. (pol)