Starkregen, Überschwemmungen und Sturmböen!
Unwetter überrollen den Norden Deutschlands!
Sogar die Notrufannahme verzögert sich!
Denn so viele Menschen rufen im Norden gleichzeitig bei den Rettungskräften an! Feuerwehr, Polizei, das Technische Hilfswerk und Sanitäter sind zum Teil im Dauereinsatz. Starkregen sorgt für Überschwemmungen und Unfälle auf den Autobahnen. Gewitter entwurzeln Bäume in Niedersachsen und in Hamburg verletzt eine Sturmböe mehrere Menschen. Im Video seht ihr das Sturm-Ausmaß!
Bremen kämpft mit unendlichen Wassermassen
In Bremen kommt in nur wenigen Stunden eine Monatsmenge Regen runter! Konkret sind es 60 Liter Regen pro Quadratmeter - und diese Wassermassen sorgen für zahlreiche Einsätze am Mittwochabend (4. September) in der Hansestadt. Mehrere Hundert Notrufe gehen ein, die meisten wegen vollgelaufener Keller und Wohnungen, wie die Feuerwehr mitteilt.
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In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle sind alle Plätze besetzt und trotzdem verzögert sich die Notrufannahme! Es sind einfach zu viele Anrufe auf einmal: Bis 21.00 Uhr können die Einsatzkräfte 76 Einsätze abschließen, 69 werden zu dem Zeitpunkt noch bearbeitet, bei noch 237 offenen Notrufen! Der Regen sorgt auch für ein Verkehrschaos: Busse und Straßenbahnen können mehrere Unterführungen und Tunnel nicht mehr befahren, denn die gleichen einem Schwimmbad. Doch zum Glück wird niemand in Bremen durch das Unwetter verletzt.
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Zahlreiche Einsätze in Niedersachsen
Auch beim Nachbarbundesland Niedersachsen sorgt das Unwetter für zahlreiche Einsätze. In Oldenburg werden Straßen überschwemmt, die Feuerwehr muss im Landkreis zu mehr als 50 Einsätzen ausrücken. Bäume sind entwurzelt, große Äste brechen ab und es kommt zu Überflutungen auf Straßen, in Kellern und auf Gehwegen, wie die Kreisfeuerwehr Oldenburg mitteilt.
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Auf der A27 sorgt ein umgestürzter Baum für einen Polizeieinsatz: Zwischen den Anschlussstellen Achim-Ost und Langwedel müssen die Beamten die Fahrbahn absperren und die Äste vom Überholstreifen ziehen, um die Spur wieder befahrbar zu machen. In Hude (Landkreis Oldenburg) muss ein Fahrer aus seinem Lkw befreit werden, denn ein Baum stürzt auf sein Fahrzeug. Auch wird in dem Landkreis eine Gasleitung durch das Unwetter beschädigt.
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Durch den Starkregen kommt es auf der A1 zu Aquaplaning und zu vier Verkehrsunfällen! Alle vier Fahrer verlieren die Kontrolle über ihre Autos und krachen in die Mittel- und Außenschutzplanken. So auch bei einem Porschefahrer, der am Mittwochabend gerade auf dem Weg nach Bremen ist. Doch plötzlich gerät sein Wagen ins Schleudern, der 64-Jährige kollidiert mit der Außenschutzplanke - zum Glück verletzt er sich nur leicht. Insgesamt schätzt die Polizei den Gesamtschaden der Unfälle auf über 50.000 Euro.
Großeinsatz in Hamburg und kaum Einsätze in Schleswig-Holstein
Bei dem Unwetter sind in Hamburg auf einem Schiff im Stadtteil Moorfleet sechs Menschen verletzt worden. „Eine selbstgebaute Holzhütte wurde von einer festgemachten Schute geweht”, sagt ein Feuerwehrsprecher. Bei einer Schute handelt es sich um ein offenes Lastschiff. In der Hütte hätten sich mehrere Menschen befunden. Vier Personen seien mittelschwer verletzt, zwei leicht. „Eine Person, die sich noch in der Holzhütte befand, musste mittels Motorsäge befreit werden”, sagt der Sprecher über den Einsatz am Holzhafenufer. Ansonsten muss die Feuerwehr in der nördlichen Hansestadt kaum ausrücken. Doch aufgrund des Gewitters muss die Show von Sänger Ronan Keating beim Stadtpark Open Air abgesagt werden, wie die Karsten Jahnke Konzertdirektion mitteilt. Das nördlichste Bundesland, Schleswig-Holstein, bleibt relativ verschont von den Unwettern. (anr/dpa)