Das steckt dahinter
Millionen tote Seesterne türmen sich auf Sylt
Bei diesem Anblick müssen selbst Sylt-Kenner schlucken.
Ein Teppich aus zahlreichen Seesternen, Muscheln und Fischen wurde am Strand der Nordsee-Insel Sylt angeschwemmt. Sie sind alle tot! Die außergewöhnliche Szene seht ihr in unserem Video.
Meeresbiologe erklärt Phänomen
Dahinter steckt ein einfacher Grund: das Wetter. Sturmtiefs ziehen im Winter manchmal reihenweise über den Norden. Das flache Meer vor den Stränden kommt dabei ordentlich in Bewegung. Was für Spaziergänger eine erfrischende Freude ist, bedeutet für viele Seesterne das Ende. Die kleinen Tiere achten darauf, nicht in die Brandungszone zu geraten, erläutert ein Biologe im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning. Doch bei Sturm werden durch Strömungen und Brandung auch Bereiche weiter weg vom Strand aufgewühlt.
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Vor den Inseln und im Watt finden sich nur wenige Steine oder Felsen, an denen sich die Seesterne festhalten oder unter denen sie sich verkriechen können. „Die Tiere, die hier eigentlich sicher leben, werden nun weggespült und landen über kurz oder lang am Strand.“ Auch Herzigel, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln werden durch die tiefer reichende Brandung freigelegt und an den Strand gespült. Die Winterstürme waren diese Saison besonders heftig – und damit auch die Zahl der angespülten Tiere.
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Population in Gefahr?
Der Bestand der Tierarten werde durch die Windstürme aber nicht nachhaltig verringert, betont der Biologe. „Andere Seesterne und Herzigel wandern aus den tieferen Zonen wieder nach, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln besiedeln diese nahrungsreichen Areale wieder als Larven.“ Als Nahrung für andere Tiere taugen die nicht sehr nahrhaften Seesterne übrigens kaum. „Selbst Möwen fressen diese nur ausnahmsweise.“ (jjä mit dpa)