Klebe-Terror in Bremen

Polizei nimmt mutmaßlichen Sekundenkleber-Mann fest

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche. (Symbolbild)
Die Polizei hat Hinweise zum sogenannten Sekundenkleber-Mann bekommen und konnte einen Tatverdächtigen festnehmen.
David Inderlied/dpa

Bürger helfen bei seiner Festnahme!
Über Monate soll ein bisher unbekannter Täter in Bremen mehrere Türschlösser mit Sekundenkleber verklebt und damit für einen ordentlichen Schaden gesorgt haben. Nachdem die Polizei mit Fotos nach ihm gesucht hat, vermeldet sie am jetzt einen Fahndungserfolg: Ein Tatverdächtiger konnte festgenommen werden.

Kaputte Schlösser – hoher Schaden

Zwischen August und Oktober 2024 trieb der sogenannte Sekundenkleber-Mann in Bremen sein Unwesen. In diesem Zeitraum habe der mutmaßliche Täter nach Angaben der Polizei in der Innenstadt und der Neustadt mindestens 27 Türschlösser verklebt. „Wir müssen auch davon ausgehen, dass noch weitere Schlösser verklebt, aber nicht der Polizei gemeldet wurden”, erklärt ein Polizeisprecher im RTL-Interview.

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Die Folge: Die betroffenen Schlösser konnten nicht mehr mit einem Schlüssel geöffnet werden und mussten mit großem Aufwand gereinigt oder ausgetauscht werden. Nach aktueller Einschätzung der Polizei beläuft sich der Schaden mindestens auf einen fünfstelligen Betrag.

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Mann fuhr auffälliges Fahrrad

Mit Bildern aus Überwachungskameras fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem mutmaßlichen Täter. Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung meldet die Polizei Freitagnachmittag (4. April), dass sie einen Tatverdächtigen festnehmen konnte. „Nachdem zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingingen, konnten die Identität und die Wohnanschrift des Mannes ermittelt werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden Beweismittel sichergestellt”, heißt es in einer Mitteilung.

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Klebrige Taten politisch motiviert?

Womöglich hatte der mutmaßliche Täter ein besonderes Motiv, denn wie die Polizei zu Beginn der Öffentlichkeitsfahndung im RTL-Interview erklärt, wurden auch die Türschlösser verschiedener Behörden zum Ziel der klebrigen Taten.

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„Er hat auch sehr viele senatorische Behörden und Anwaltskanzleien als Objekt seiner Begierde gehabt”, so ein Sprecher der Bremer Polizei. „Deshalb ermittelt auch der Staatsschutz. Der ist auch involviert und prüft eine politische Motivation dahinter.” (dbr)