Da gehören die doch gar nicht hin!
Hausmeister kämpft täglich gegen Einkaufswagen-Chaos in seinem Hochhaus

Die Wagen versperren sogar Fluchtwege!
Jeden Tag kontrolliert Hausmeister Kai Röder die Hochhäuser in der Hochhaussiedlung Hudekamp. Anwohner bringen Einkaufswagen bis vor ihre Haustüren und der Hausmeister muss sie dann wegräumen. Über 100 Einkaufswagen haben sich vor dem Haus schon angesammelt.
Jahrelanger Zustand in Lübecker Hochhaussiedlung
Hausmeister Kai Röder arbeitet seit sieben Jahren als Hausmeister in der Hochhaussiedlung Hudekamp im Lübecker Stadtteil Buntekuh. Seitdem er dort arbeitet, nehmen Anwohner ihre Einkaufswagen von Supermärkten mit nach Hause und lassen sie achtlos herumstehen, erzählt er im RTL-Interview. Die aktuelle Situation ist für ihn untragbar: „Katastrophe!” Jeden Tag muss er die abgestellten Einkaufswagen einsammeln und ordnet sie ordentlich vor dem Haus auf. An einer Stelle sind es 127 Wagen und die sind aufgereiht wie beim Supermarkt.

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Kai Röder fühlt sich machtlos: „Viele lassen sie draußen stehen. Die meisten in den Stockwerken im Fahrstuhl, wo sie wollen. Überall. ” Anwohner und ein Briefträger bestätigen RTL, dass der Zustand schon über Jahre so ist.
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Einkaufswagen versperren Fluchtwege
Jeden Tag muss Kai Röder die Hochhäuser und alle Etagen kontrollieren: „Die versperren die Fluchtwege zum Beispiel. Die Leute legen da Müll rein. (...) Das ist das Problem. Das ist gefährlich.” An diesem Tag findet er einen Einkaufswagen im 11. Stock. Der Hausmeister versucht auch, mit den Anwohnern zu sprechen. Diese machen es nach seiner Aussage am nächsten Tag direkt wieder. Seiner Meinung nach kann sich die Situation nur ändern, wenn die Supermärkte reagieren: „Wir können nichts machen. Wir können sie nur einsammeln. Und dann versuchen wir, den Leuten zu reden und denen das sagen. Sie machen es ja trotzdem. Also muss Rewe oder Penny. Die müssen was machen.”
Deshalb solltet ihr keine Einkaufswagen mit nach Hause nehmen
Anwalt Arndt Kempgens erklärt im RTL-Interview die Situation: „Wer einen Einkaufswagen mitnimmt, weil Waren zu schwer zum Tragen sind, den Wagen aber später zurückbringt, macht sich nicht strafbar. Das ist nämlich nur strafloser Gebrauch. Natürlich ist das trotzdem zivilrechtlich nicht erlaubt, wenn der Geschäftsinhaber das nicht will, es ist eben nur nicht strafbar. Es kann aber sein, dass man (zivilrechtlich) ein Hausverbot kassiert.” Zusammengefasst bedeutet das: Es ist keine Straftat, aber die Supermärkte könnten Schadensersatz fordern. Ein Wagen kostet zwischen 150 Euro - 1.200 Euro.