Auf dem Balkon oder im Garten
Mit diesen Tricks helft ihr Vögeln

Der Frühling ist da und damit auch die Vögel - doch die brauchen dringend Hilfe!
Dafür sind nur wenige Schritte nötig. Mit ein paar Tricks sind schnell Futterstellen für die Tierchen erstellt. Kinderleicht und aus Materialien, die jeder zu Hause hat.
Einfach und günstig
Den Balkon oder Garten ganz leicht in ein Vogelparadies verwandeln? Das ist wichtiger denn je. In den vergangenen Jahren hat das Vogelsterben dramatische Züge angenommen. Die Bestände einiger Vogelarten sind bis zu 90 Prozent zurückgegangen, weiß der Naturschutzbund. Gerade jetzt zur Nist- und Brutzeit freuen sich die Elterntiere über Unterstützung bei der Nahrungssuche und dafür haben wir drei tolle Ideen zum Nachmachen.
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Dekorativ und vogelfreundlich
Es gibt zwei Varianten eines sogenannten „fly ins“. Dafür wird eine alte Kaffeetasse auf einen Unterteller gelegt und festgeklebt. Am Henkel eine Schnur befestigen. In die Tasse dann Vogelfutter legen und fertig ist die Futterstation Nummer 1. Bei Variante Nummer 2 entsteht das „fly In“ durch ein Einmachglas. Dafür ein Juteband um das Glas kleben, daran eine Kordel zum Aufhängen festmachen. In das Glas klebt Gartenexpertin Anke Kälin ein Holzstück, das vorne herausguckt, so können sich die Vögel absetzen. Im Glas wartet dann das Futter. Übrigens: Das Ganze kann auch mit Holz oder Ästen aufgehübscht werden.

Vogelfutter kinderleicht selbstgemacht
Um die gebastelten Futterhäuschen richtig zu befüllen, zeigt Expertin Anke Kälin noch ein einfaches Rezept für selbstgemachtes Vogelfutter. Klein geschnittenes Rinderfett in einem Topf auflösen. Den Rindertalg abgießen und zum Beispiel mit Sonnenblumenkernen, Mehlwürmern und Nüssen vermischen. Das Ganze kommt in ein Gefäß und muss dann erstmal trocknen. Anke empfiehlt eine alte halbe Kokosnussschale. Vorher einfach Heißkleber einen Stock reinkleben, damit ihr die Schale hinterher aufhängen könnt. Wer das nicht hat, kann auch einen Tontopf verwenden. Fertig ist das Vogelfutter!
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Alle müssen mitmachen, um den Vögeln zu helfen
Die Vögel brauchen unsere Hilfe, weiß Vogelschutz-Experte Martin Rümmler vom NABU: „Man kann sagen, dass jede achte Vogelart bedroht ist.” Ein Grund sei laut Experte die Landwirtschaft. Denn durch Pestizide verschwinden immer mehr Pflanzenarten und das führe zu einem natürlichen Rückgang der Federtiere. Vögel sind aber viel wichtiger als vielen bewusst ist: „Ökosysteme sind sehr komplex und Vögel sind Schädlingsbekämpfer, also auf natürliche Weise fressen sie Blattläuse und wenn das fehlt im Ökosystemen, dann fehlt ein wichtiger Teil fürs Gleichgewicht.” Seine Forderung ist daher klar: „Die Gartenfläche in Deutschland ist sehr groß und wenn alle mitmachen würden, mehr Vielfalt reinzubringen, dann können wir nicht nur den Vögeln helfen, sondern auch anderen Tieren.”

Vogelstation mit Flohmarktfund
Ein Grund mehr, vielleicht auch mal im Keller nach alten Schätzen zu gucken - wie zum Beispiel einer alten Etagere. Diese wird umgedreht und befüllt: Oben mit Wasser und in die Mitte mit Futter. „Mit einer Etagere aus dem Keller, eigentlich keinem Budget, ein paar Futterbällchen, ein paar Zweigen, das sieht tipp topp aus und ist eine klasse Vogelstation und es waren keine fünf Minuten Arbeit”, freut sich Reporterin Kim Friedrichs. Unten können noch ein paar Zweige dran gebunden werden. Das ist ein Geheimtipp von Gartenexpertin Anke Kälin. Denn so können sich die Vögel festhalten. Zum Abschluss zwischen die Zweige einfach einen Meisenknödel hängen.