140 Flüge am Frankfurter Flughafen gestrichen!
„Wir müssen hier weg“ - Passagiere müssen nach Klimakleber-Chaos Geduld aufbringen
„Wir dachten schon, der Kelch geht an uns vorbei.“
Der Koffer ist gepackt, der Zeitplan steht und dann das: Klimaaktivisten der letzten Generation legen am frühen Donnerstagmorgen für mehrere Stunden den Frankfurter Flughafen lahm. Mittlerweile ist der Flugverkehr zwar wieder angelaufen, doch viele Urlauber sitzen noch immer fest.
Klima-Protest sorgt für etliche Ausfälle und Verspätungen
Für einen Großteil der Urlauber am Flughafen Frankfurt ist es einfach nur ärgerlich. Denn die meisten haben mehrere Kilometer auf sich genommen, eigentlich genügend Zeit für Check-in und Gepäckabgabe eingeplant. Doch dann geht plötzlich nichts mehr und das für mehrere Stunden. Viele Fluggäste vor Ort erfahren vom Chaos sogar erst durch Mitteilungen oder Anrufe von außerhalb: „Es war schlimmer als eine kalte Dusche so geweckt zu werden“, klagt Konstantin Wendel auf RTL-Nachfrage.
Lese-Tipp: Urlaub kaputt? Klimakleber legen Flughafen Köln/Bonn lahm
Nach der Klebe-Aktion am 24. Juli am Flughafen Köln-Bonn hat Urlauberin Kerstin Ullrich fast schon mit Komplikationen gerechnet: „Wir dachten schon, der Kelch geht an uns vorbei. Wir haben das auf dem Weg schon gehört und haben gedacht: Neun Uhr, das wird dann schon alles okay sein. Ich habe das gestern ja schon von Köln-Bonn gehört und habe noch gedacht, nein, das ist morgen nicht in Frankfurt.“

Urlaub? Unsicher! Viele Passagiere stehen auf Wartelisten
Mehrere Klimaaktivisten der „Letzten Generation” kleben sich am Donnerstagmorgen gegen 5:30 Uhr auf Start- und Landebahn des Fraport fest. Ihr Ziel: Die Regierung solle ein „rechtsverbindliches, internationales Abkommen” mit ausarbeiten, um den „globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030” zu regeln, heißt es auf der Website der Letzten Generation. Daraufhin folgen etliche Flugannuliereungen. Insgesamt 140 Flüge können dadurch nicht in die Luft gehen.
Lese-Tipp: Wegen Klimaklebern - Politik will strengere Regeln an Flughäfen
„Wir müssen hier weg. Wir sind extra um 3:20 Uhr aufgestanden“, klagen Kerstin und Ralf Ullrich. „Insgesamt werden wir wohl fünf Stunden warten, wenn der Flug geht. Wir haben einen Ausweichflug angeboten bekommen. Wir stehen aber erst mal auf der Warteliste, wir wissen gar nicht genau, ob wir fliegen können.“ Ob sie es noch rechtzeitig zu einer Hochzeit in die Türkei schaffen, ist fraglich. Sie können nur noch hoffen.

Protest der Letzten Generation für einige nachvollziehbar
Doch es gibt auch Passagiere, die von dem ganzen Klebe-Desaster gar nichts mitbekommen haben. „Bei uns hat bisher alles super geklappt. Wir sind ganz entspannt“, erzählen Rika Westenberger und Eckhard Lindemann auf RTL-Nachfrage. Die beiden seien eher über die kurzen Wartezeiten an den Check-in-Points verwundet gewesen, hätten sich darüber sogar gefreut.
Lese-Tipp: Klimakleber blockieren Flughäfen - diese Rechte haben Reisende

Die meisten Fluggäste reagieren entspannt. Einige können den Protest sogar nachvollziehen. Für sie sei es durch die Klebe-Aktion einfach blöd gelaufen und dennoch müsse man langfristig gesehen nach anderer Lösung suchen.