Erste Schwimmerin verletzt
Ihre Tentakel brennen sich in eurer Haut fest! Klammerqualle auf dem Weg an deutsche Strände

Eine Berührung und ihr landet im Krankenhaus!
Die Klammerqualle breitet sich seit Jahren in schwedischen Küstengewässern aus, nun ist sie auf dem Weg an deutsche Strände. Das Tückische: Die Qualle ist winzig-klein, doch ihre Stiche und das Gift in ihren Nesseln sind hochgefährlich.
Schwimmerin nach Kontakt mit Klammerqualle im Krankenhaus
„Ich stieg von der Rampe am Halden-Steg ins Wasser und schwamm ein paar Züge, als ich eine kleine Qualle sah. Es stach wie verrückt im Arm.“ So beschreibt eine norwegische Schwimmerin (32) ihren Kontakt mit einer Klammerqualle. Sie berührt vor ein paar Tagen das Tier nur für wenige Sekunden und muss später in die Notaufnahme.
Lese-Tipp: Quallen-Invasion auf Mallorca – schon wieder!
Eigentlich kommt die Gonionemus vertens-Qualle aus dem Nordpazifik, treibt sich aber seit ein paar Jahren in den Gewässern vor Schweden und Norwegen herum. Jetzt ist sie sogar auf dem Weg nach Deutschland. Zumindest wurde die Klammerqualle laut dem dänischen Fernsehsender TV2 bereits vor Öresund in Dänemark gesichtet. Das Tier wandert also definitiv gen Süden.
Video-Tipp: 10-Meter-Arme! Vergessene XXL-Qualle wieder aufgetaucht
Winzig-klein und hochgiftig: Das macht die Klammerqualle so gefährlich
Doch was macht das Tier so gefährlich? Zum einen ist die Qualle winzig-klein. Die kleinsten Exemplare messen kaum 15 Millimeter, die Größeren schaffen es auf 2,5 Zentimeter Durchmesser, wie es in einem Informationsblatt des Ministeriums für Umweltschutz in New Jersey heißt. Zum Vergleich: Das wären in etwa eine Ein-Cent-Münze und ein 50-Cent-Stück.
Zum anderen, kommen die Tiere vor allem in Küstennähe vor - also genau dort, wo Menschen schwimmen! „Im Gegensatz zu anderen Quallen ist es unwahrscheinlich, dass sie sich im offenen Wasser aufhalten“, erklärt Annette Govindarajan in einer Pressemitteilung der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) in den USA: „Wir sehen sie nur in Gebieten mit Seegras oder Algen, da sie sich mit den klebrigen Pads an ihren Tentakeln an diesen Oberflächen festhalten können.“
Lese-Tipp: Quallen, Fische und andere Giftmischer – die sechs bedrohlichsten Strandtiere der Balearen
Diese Pads können sich allerdings auch am Menschen festsaugen und dort zu schweren Verbrennungen führen. Schließlich sind die Tentakel der Quallen mit einem starken Nesselgift versehen.
Quallenstich effektiv behandeln – so geht’s!

Und so solltet ihr euch laut dem Allgemeinen Deutscher Automobil-Club (ADAC) bei einem Quallenstich verhalten:
Raus aus dem Wasser.
Ruhe bewahren und möglichst wenig bewegen, um de Verteilung des Giftes zu verlangsamen
Haut mit Meerwasser abwaschen, nicht mit einem Handtuch abreiben! Trink- oder Süßwasser sowie die Reibung können das Gift aktivieren
Restliche Tentakel entfernen - nicht mit den Fingern, am besten mit einer Pinzette oder Kreditkarte
Bei starken oder langanhaltenden Schmerzen, Kreislaufproblemen oder Atemnot sofort einen Arzt aufsuchen.
Lese-Tipp: BelugAAAAAH-Wal! Meerestier schockt Jungen im Zoo
Noch wurde die Klammerqualle übrigens nicht am deutschen Teil der Ostsee gesichtet. Solltet ihr euren Sommerurlaub jedoch in Skandinavien verbringen, heißt es bei Schwimmen: wachsam bleiben.