Medienpsychologe kennt die Antwort
Gilmore Girls, Harry Potter und Co. – warum gucken wir manche Serien und Filme immer und immer wieder?

Sie gehören zum Herbst wie das Rascheln der Blätter unter den Schuhen.
Die Rede ist von bestimmten Serien und Filmen – ob Gossip Girl, Gilmore Girls oder Harry Potter, sie alle haben in der dunklen Jahreszeit Hochsaison. Was hat es mit diesem Phänomen auf sich? Medienpsychologe Prof. Jo Groebel kennt vier gute Gründe, warum wir immer wieder nach Hogwarts, Stars Hollow und Co. zurückkehren.
Grund 1: Die Charaktere sind wie Freunde und Familie
Jedes Jahr aufs Neue kramen wir zur dunklen Jahreszeit ganz bestimmte Geschichten hervor. Immer und immer wieder wird Folge um Folge, Film um Film gebinged, also verschlungen. Wir gucken uns lieber zum x-ten Mal ein und dasselbe an, als einem neuen Film oder einer neuen Serie eine Chance zu geben.
Und das ist nicht verwunderlich, findet Medienpsychologe Prof. Jo Groebel. „Insbesondere Serien, die über einen größeren Zeitraum gelaufen sind, haben ein unglaublich großes Bindungspotenzial“, erklärt er.
Oft komme auch das Phänomen der „Parasozialen Interaktion“ zum Tragen. Dabei betrachte man bestimmte Charaktere als eine Art Freund oder Familienmitglied. Und wie es bei nahestehenden Menschen üblich ist, gilt auch für sie: „Die möchte man immer wieder sehen.“
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Grund 2: Wir möchten immer wieder in denselben Emotionen schwelgen
Doch nicht nur die Persönlichkeiten in einem Film oder einer Serie sind es, die uns immer wieder dazu bringen, „zurückzukommen“, sondern auch unsere eigenen Gefühle. „Man erinnert sich bei Wiederholungen an bestimmte Emotionen, die man beim ersten Mal erlebt hat.“
Und man sehne sich immer wieder aufs Neue danach, sich in dieser Gefühlslage zu befinden. Das sei vergleichbar mit einem Lieblings-Song, den man immer wieder hört, weil er einen auf eine ganz bestimmte Weise bewegt.
Grund 3: Bestimmte Serien und Filme haben Ritualfunktion
Doch warum schauen wir uns Gossip Girl, Gilmore Girls, Harry Potter und Co. ausgerechnet im Herbst und Winter – eben in den dunklen und tristen Jahreszeiten – so gerne an? Auch dafür gibt es einen guten Grund, weiß der Psychologe.
Diese klassischen Herbst- und Winterfilme haben mittlerweile eine Ritualfunktion eingenommen: „Harry Potter, der kleine Lord und viele andere sind schon zu einer Art Signal für eine bestimmte Jahreszeit geworden.“ Sie seien Teil eines Ritus. Einer, „der einem gerade in tristen Zeiten ein bisschen Trost bietet“.
Grund 4: Stars Hollow, Hogwarts und Co. als perfekte Rückzugsorte
Und zu guter Letzt: Stars Hollow, Hogwarts und Co. sind die perfekten Zufluchtsorte. Besonders in diesen tristen Zeiten sehnen wir uns „nach Harmonie, nach den guten alten Zeiten“, erklärt Prof. Groebel. Und die Geschichten helfen uns dabei, uns „in eine harmonischere, freundlichere Welt zurückziehen“.
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