Urologin weiß BescheidWann ihr jetzt mit einer Blasenentzündung zum Arzt müsst – und was hilft

Druck auf der Blase, ständiger Harndrang und Brennen beim Wasserlassen!
Eine Blasenentzündung ist schmerzhaft und lästig. Etwa zehn Prozent der Frauen bekommen mindestens einmal im Jahr eine. Die Hälfte davon sogar mehrmals im Jahr. Was dagegen hilft, verrät Urologin Dr. Laura Jerono. Und oben im Video erklären wir, wie eine Blasenentzündung entsteht.

Bekommt man von Kälte Blasenentzündung?

Doch wodurch wird eine Blasentzündung eigentlich ausgelöst? Im RTL-Interview erklärt die Expertin, dass die Erkrankung aus gutem Grund in der kalten Jahreszeit häufiger auftritt.

„Man ist anfälliger durch die Kälte, weil das Immunsystem damit beschäftigt ist, sich warmzuhalten. Die Beine sind dann nicht so gut durchblutet und die Blase auch nicht. Dadurch ist die Abwehr schwächer. Und dann ist es für die Bakterien viel einfacher anzugreifen, weil das Immunsystem gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Und so kommt es dann zu einer Blasenentzündung”, erklärt die Ärztin.

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Wie kann ich einer Blasenentzündung vorbeugen?

Und wie können wir einer Blasenentzündung vorbeugen? „Viel trinken. Das hat man schon früher von der Mutter gehört. Dann ist der Urin schön verdünnt, die Bakterien können ausgespült werden und man entzieht den Bakterien ihren Wirkstoff, die Salz und Substrate, weil der Urin so schön dünn ist, dann können die sich ihre Nährstoffe nicht ziehen”, empfiehlt die Ärztin.

Auch Mittel wie zum Beispiel D-Mannose können laut der Expertin vorbeugend helfen. „Dabei handelt es sich um einen natürlichen Zucker, der E-coli-Bakterien blockiert und so der Blasenentzündung entgegenwirken kann. D-Mannose gibt es in Tablettenform, in Pulverform, in Gelform. „Dann werden die Bakterien ausgespült und können gar nicht erst an der Blasenwand andocken”, erklärt die Expertin. Allerdings sei das Mittel auch nur gegen E-Coli-Bakterien als Auslöser hilfreich.

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Impfung gegen Blasenentzündung

Schon gewusst? Es gibt auch eine Impfung gegen die Blasenentzündung. Doch für wen kommt die infrage? Laut der Ärztin gibt es verschiedene Wirkstoffe, die man geben kann. Besonders häufig setzen Ärzte dabei auf die StroVac-Impfung. „Man spritzt abgetötete Bakterien in den Arm und der Körper bildet dann einen Abwehrmechanismus gegen diese Bakterien. Wenn sie dann in den Körper kommen, weiß der Körper, das bekämpfe ich jetzt”, erklärt Dr. Jerono.

Diese Impfung sei besonders für Frauen geeignet, die immer wiederkehrende Blasenentzündungen haben, also ab drei Infektionen im Jahr – wie die Medizinerin einordnet. Sie habe gute Erfahrungen bei ihren Patientinnen mit dieser Impfung gemacht. „Es macht Sinn, sich da beraten zu lassen. Wie jede Impfung kann auch diese Nebenwirkungen haben: Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen an der Einstichstelle”, klärt die Urologin weiter auf.

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Hausmittel gegen Blasenentzündung

Auch Hausmittel können bei Blasenentzündung helfen. Laut der Expertin haben sie manchmal sogar einen ähnlichen Effekt wie ein Antibiotikum. „Es dauert nur viel länger,” weiß Dr. Jerono.

Wer aber erst einmal auf Wärme setzen will, viel Tee mit Honig trinkt, seine Füße warmhält und eine Wärmflasche benutzt, kann damit absolut nichts falsch machen. Wenn aber nichts gegen den Harnwegsinfekt hilft, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. (sli/mjä)