Was den Unterschied zu Fleisch macht Jeden Tag ein Wurstbrot? Vor welchem Detail der Ernährungsexperte warnt

Zum Frühstück erstmal ‘ne Wurststulle?
Für viele sieht so der perfekte Start in den Tag aus, andere lassen ihn gerne mit einer deftigen Brotzeit ausklingen. Die Auswahl an Wurstsorten ist dabei riesengroß, doch nicht alle sind auch eine gesunde Wahl für den Körper. Ernährungsexperte Dr. Volker Manz erklärt, worauf ihr bei Wurst-Lust achten solltet.
Wichtiger Unterschied: Wurst ist zwar Fleisch, aber viel ungesünder
„Häufig wird Wurst mit Fleisch verwechselt“, stellt Dr. Manz klar. Fleisch sei per se nicht ungesund, bei Wurst sehe das ganz anders aus. Das Problem: Wurst ist in den meisten Fällen ein hoch verarbeitetes Produkt, das aus vielen Inhaltsstoffen zusammengemischt wird - und das gleich auf zwei Ebenen.
„Für mich ist das Bild, was ein bisschen abstoßend ist, dass in einer Wurst sehr viele verschiedene DNA zusammenkommen. Das heißt: Es werden sehr viele Tiere und Tierprodukte zusammengemixt“, erklärt der Ernährungsexperte. „Das hat zur Folge, dass ich sehr viele unterschiedliche Schadstoffe habe, mit denen mein Körper konfrontiert wird. Und das ist gar nicht gut.”
Hinzu komme eine lange Liste anderer Zutaten, etwa:
Fett (In Wurstsorten wie Lyoner, Fleisch oder Leberwurst ist der hohe Fettanteil für die hellrosa Farbe verantwortlich)
Bindemittel (macht Wurst schnittfest und sorgt dafür, dass sich einzelne Zutaten nicht unschön trennen)
Feuchthaltemittel (verlängern die Haltbarkeit und halten die Konsistenz bei)
Geschmacksverstärker
Daher empfiehlt Manz: „Ich sollte nur das essen, was ich sehe. Wenn ich Fleisch frisch an der Theke kaufe, sehe ich die Zutaten. Wenn ich aber auf die Wurstverpackung gucke, dann sehe ich vielleicht Rind oder Schweinefleisch. Was ich nicht sehe, sind Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel oder Öle.“ Dieser Trick für eine gesunde Ernährung gelte auch für andere Lebensmittel, etwa Fertigprodukte. Je weniger Zutaten auf der Liste stehen, desto gesünder ist das Produkt in der Regel.
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Wurstbrot am Morgen? Was das mit unserem Körper macht
Trotz aller Einschränkungen sei ein Wurstbrot als Start in den Tag nicht die schlechteste Wahl. Grund dafür sei die meist enthaltene Kombination an gut verwertbarem Eiweiß und B-Vitaminen, erklärt Manz. Diese Vorteile kommen aber nur bei den gesünderen Wurst-Varianten zum Tragen. Bei allen anderen sei so viel Fett enthalten, dass das die körperlichen Vorteile ausbootet.
Eiweiß zum Frühstück sei generell eine gute Idee. Der Vorteil: Es sättigt langanhaltend und sorgt dafür, dass unser Blutzuckerspiegel im Verlauf des Tages weniger stark ansteigt, als es bei einem süßen Frühstück der Fall wäre.
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Tipp vom Ernährungsberater: Das sind die gesündesten Wurstsorten
Statt Wurst mit einem sehr hohen Fettgehalt und einer langen Liste unübersichtlicher Inhaltsstoffe zu essen, sollten wir laut Dr. Manz auf gesündere Alternativen setzen:
„Als Aufschnitt aufs Brot wäre ein luftgetrockneter Rohschinken besser.“ Der ist kalorienärmer und deutlich weniger verarbeitet. Eine weitere Alternative sei Putenbrust. Hier empfiehlt Dr. Manz: „Einfach am Vorabend ein Stück Putenbrust in der Pfanne anbraten, würzen und über Nacht in den Kühlschrank packen. Am nächsten Morgen kann man das erkaltete Fleisch leicht in dünne Scheiben schneiden und aufs Brot packen.” Der Vorteil: „Da weiß ich genau was drin ist.“
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Lieber ganz ohne Wurst?
Wer auf Fleisch und Wurst verzichten will, mache nichts falsch - gerade verarbeitetes Fleisch - darunter eben auch Wurst - wurde von der WHO bereits als krebserregend eingestuft. Generell gelte wie immer: „Die Menge macht das Gift“, so Manz. „Es macht total Sinn, pflanzliche Eiweiße mit tierischen zu kombinieren. Ich bin ein Freund von zwei Drittel pflanzlich und einem Drittel tierischer Ernährung – wenn man das möchte.“