Dünne Menschen leben länger? Nicht unbedingt!Für ein langes Leben ist DAS wichtiger als schlank sein

Studie zeigt: Nicht unser Gewicht ist ausschlaggebend für ein langes Leben.
Schlanke Menschen leben länger – nur ein Mythos?
Adobe Stock

Neue Studie stellt alles auf den Kopf.
Schlank sein ist nicht nur ein vermeintliches Schönheitsideal. Viele Menschen sind außerdem der Meinung, dass dünne Menschen gesünder sind als übergewichtige oder gar fettleibige und somit länger leben. Nur ein Mythos?

Wenn nicht das Gewicht – was lässt uns länger leben?

Dieser Frage sind auch die Autoren einer Studie nachgegangen, die kürzlich im British Journal of Sports Medicine erschien. Ziel der Wissenschaftler sei es gewesen, herauszufinden, wie die kardiorespiratorische, also die Ausdauer-Fitness und der Body-Mass-Index (BMI) eines Menschen und das Risiko für Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße und die generelle Sterblichkeit zusammenhängen. Kurz gesagt wollte man herausfinden, ob die Fitness oder das Gewicht eines Menschen einen größeren Einfluss auf ein langes, gesundes Leben hat.

Und das Ergebnis der Studie überrascht!

Studie zeigt: Unfitte Menschen sterben früher

Wie es in der Veröffentlichung heißt, haben die Forscher die Daten von 398.716 Erwachsenen aus verschiedenen Ländern analysiert. „Die Referenzgruppe war normalgewichtig-fit und wurde mit normalgewichtig-unfit, übergewichtig-unfit und -fit sowie adipös-unfit und -fit verglichen.”

Dabei habe man herausgefunden, dass weder übergewichtig-fitte Menschen, noch fettleibig-fitte Menschen statistisch gesehen ein unterschiedliches Sterberisiko hatten. Auf der anderen Seite wiesen die Daten von normalgewichtig-unfitten, übergewichtig-unfitten und fettleibig-unfitten Menschen ein zwei- bis dreifach höheres Sterberisiko auf, als die von fitten Probanden.

Was bedeutet das konkret? Mitautorin der Studie Siddhartha Angadi von der University of Virginia erklärt in einer Mitteilung der Universität: „Unsere Studie ergab, dass fettleibige, fitte Personen ein Sterberisiko hatten, das dem von normalgewichtigen, fitten Personen ähnelte und fast halb so hoch war wie das von normalgewichtigen, untrainierten Personen.“

Sie schlussfolgert daher: „Fitness ist, wie sich herausstellt, viel wichtiger als Fettleibigkeit, wenn es um das Sterberisiko geht.” Eine gute kardiorespiratorische Fitness könne sogar die mit Übergewicht oder Adipositas verbundenen Risiken senken.

Die weit verbreitete Annahme, dass ein „normales“ Körpergewicht lebensverlängernd wirkt, wird damit also auf den Kopf gestellt und zeigt: Alle Menschen sollten an ihrer Fitness arbeiten!

Lese-Tipp: Unter der Woche keine Zeit für Sport? Kein Problem, wenn ihr DAS beachtet

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Fitter werden trotz stressigem Alltag – so geht’s

Doch wie viel Sport ist eigentlich genug? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen in ihren Leitlinien „mindestens 150 bis 300 Min. moderate Ausdauerbelastungen” pro Woche. Auf den Tag heruntergerechnet bedeutet das, dass ihr euch 21 bis 42 Minuten bewegen solltet.

Lese-Tipp: 10.000 Schritte am Tag? Ein Marketing-Mythos! SO viele Schritte reichen wirklich

Moderate Aktivität meint laut Deutschem Ärzteblatt Sport mit „50 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz, bei dem man sich noch unterhalten kann”.

Ihr seht, man muss nicht direkt zum Leistungssportler werden, um seiner Fitness und seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Es gibt sogar Fitness-Übungen, die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lassen und die ihr beispielsweise während dem Kochen oder dem Zähneputzen ausführen könnt. (vho)