Plötzlich stand der Junge in Flammen

Der falsche Pulli kostete Levi (12) um ein Haar das Leben!

Levi Presland im Krankenhaus
Levi Presland (12) spielte mit einem Feuerzeug, als sein Polyester-Pulli plötzlich Feuer fing. Nur dank seiner 12-jährigen Schwester Megan überlebte der Junge.
GoFundMe

Innerhalb von Sekunden steht Levi (12) in Flammen!
Der Junge spielt gedankenverloren mit einem Feuerzeug, als sein Polyester-Pulli mit einem Mal Feuer fängt. Eine lebensgefährliche Situation, wäre da nicht Levis Schwester: Geistesgegenwärtig greift Megan nach dem Gartenschlauch und löscht den verheerenden Brand in letzter Sekunde.

Levi trägt schwere Verbrennungen davon

„Ich bin einfach in den Aktionsmodus übergegangen und habe reagiert“ - mit diesen Worten erinnert sich Megan (14) im Interview mit 7News an den Moment, als sie ihrem Bruder Levi das Leben rettete. Der 12-Jährige aus Australien hatte vor ein paar Wochen mit einem Feuerzeug gespielt und immer wieder die Flamme aufleuchten lassen, als plötzlich sein Pulli Feuer fing!

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„Der Pullover, den er trug, war aus leicht entflammbarem Polyestermaterial“, wird Levis Mutter Amie Presland zitiert. Offenbar hält der Junge das Feuerzeug zu nah an seinen Oberkörper, so dass der Stoff plötzlich anfängt zu brennen – und mit ihm auch Levi.

Während der Junge versucht, sich den Pullover über den Kopf zu zerren, sprintet seine Schwester nach draußen, holt den Gartenschlauch und löscht Levi in letzter Sekunde. Er trägt Verbrennungen dritten Grades an Armen und Oberkörper davon, doch sein Gesicht bleibt weitestgehend verschont.

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Kinderkleidung ist brandgefährlich – wortwörtlich!

Dass Kinderkleidung oft gefährlicher ist, als sie sein sollte, zeigte bereits 2009 ein Test von Stiftung Warentest. „Alle 44 Textilien haben gebrannt, gut die Hälfte ist geschmolzen und tropfte dazu fast immer heiß ab“, hieß es damals in dem Bericht. Und das hängt nicht nur mit künstlichem Polyester oder Alternativen wie Viskose zusammen, auch Baumwolle und Cashmere sind hochentzündlich.

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Das Problem, vermeldete Stiftung Warentest damals, seien vor allem Stoffmischungen – nicht nur innerhalb eines Kleidungsstückes. Wenn ein Baumwollshirt über einem Polyestershirt getragen wird und ersteres Feuer fängt, wirke die Baumwolle wie ein Docht und brenne den Polyester förmlich in die Haut ein.

Grundsätzlich gilt also: Feuer und Flammen sollten immer von der Kleidung ferngehalten werden.

Hättet ihr gewusst, wie gefährlich Kinderkleidung ist?

Levi hat in den vergangenen sechs Wochen insgesamt acht Operationen hinter sich gebracht. „Sie haben die Haut von seinen beiden Oberschenkeln entnommen, um die Brust und die Unterarme zu transplantieren“, so Levis Mama Amie. Er erhole sich gut, liege aber noch immer im Krankenhaus.

Freunde der Familie haben eine Spendenaktion auf GoFundMe gestartet, um die Familie finanziell zu unterstützen und Levi schnellstmöglich wieder nach Hause zu bringen.

Erste Hilfe bei Verbrennungen: Das solltet ihr wissen

Verbrennt oder verbrüht sich euer Kind, ist Schnelligkeit gefragt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt auf ihrer Webseite kindergesundheit-info.de folgendes Vorgehen:

  • Das Feuer bzw. die brennende Kleidung mit Wasser, einer Decke oder durch Wälzen am Boden sofort löschen.

  • Bei Verbrühungen die durchtränkte Kleidung schnell, aber vorsichtig ausziehen.

  • Kleine Verbrennungen mit handwarmen Wasser (circa 15 °C) kühlen, aber nicht länger als zehn Minuten; Unterkühlungen vermeiden.

  • Großflächige Verbrennungen nicht kühlen, da das zu einer Unterkühlung führen kann. Die Fläche stattdessen mit einem Verbrandtuch locker abwickeln.

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In jedem Fall unerlässlich: Sofort den Notruf (112) wählen und ins Krankenhaus fahren. (jbü)