Heute ist Welt-Parkinson-Tag

Mit dieser Sportart senkt ihr euer Parkinson-Risiko

Heute ist Welt-Parkinson-Tag!
Weltweit steigt die Zahl der Parkinson-Fälle. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass Patienten den Verlauf mit einfachen Mitteln verzögern können. Wie das funktioniert, seht ihr im Video.

Zahl der Parkinson-Fälle könnte sich bis 2025 verdoppeln

Parkinson ist eine der am schnellsten zunehmenden neurologischen Erkrankungen weltweit. Allein in Deutschland sind aktuellen Zahlen zufolge fast 300.000 Menschen ab 40 Jahren betroffen. Typische Symptome wie unkontrollierbares Zittern, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen treten meist erst im Alter auf. Doch die Erkrankung beginnt lange vorher.

Eine aktuelle Studie im medizinischen Fachmagazin British Medical Journal (BMJ) prognostiziert, dass sich die Zahl der Betroffenen weltweit von 11,9 Millionen im Jahr 2021 bis 2050 mehr als verdoppeln könnte. Für Deutschland werden 574.000 Erkrankte vorhergesagt. Das wäre nach China, Indien und den USA die vierthöchste Zahl an Patienten.

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Wie ihr typische Parkinson-Symptome erkennt

Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten des Nervensystems. Der englische Arzt James Parkinson, nach dem die Krankheit benannt ist, beschrieb die Symptome der Erkrankung erstmals 1817. Die offensichtlichste Folge der Erkrankung ist eine Störung und Verlangsamung der Bewegungen, eine Muskelsteifheit sowie ein starkes Zittern (Tremor).

Neben dem typischen Zittern treten Muskelverspannungen, Gang- und Gleichgewichtsstörungen auf. Ebenso können Betroffene eine starre Mimik und eine leise oder monotone Sprache aufweisen. Zudem können sich Schlaf- und Riechstörungen, Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz zeigen.

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Jetzt ist eure Meinung gefragt

Welche Faktoren das Parkinson-Risiko erhöhen

Studien legen nahe, dass eine ganze Reihe von Umweltgiften das Risiko für Parkinson erhöht, darunter vor allem Pflanzenschutzmittel. „Viele Pestizide haben gemein, dass sie Entzündungsprozesse im Hirn und oxidativen Stress auslösen”, erklärt Eva Schäffer von der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel.

Daneben verändern Pestizide aber auch Stoffwechselvorgänge und setzen weitere Mechanismen im Gehirn in Gang, die zur Krankheit beitragen. Entsprechend beschloss der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) 2024 eine wissenschaftliche Empfehlung für eine Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide”. Dieser Schritt wurde in anderen Ländern schon vor Jahren vollzogen wurde.

Laut Schäffer gibt es weitere Umweltfaktoren, bei denen sich Hinweise auf ein erhöhtes Parkinson-Risiko mehren, darunter vor allem das häufig genutzte Lösungsmittel Trichlorethylen und Luftverschmutzung, insbesondere in Form von Feinstaub. Und schließlich spiele der individuelle Lebensstil eine zentrale Rolle. So gehörten körperliche Inaktivität, aber auch eine an stark verarbeiteten Lebensmitteln reiche Ernährung zu den Risikofaktoren.

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Wie ihr Parkinson mit Sport vorbeugen könnt

Etwa zehn Prozent der Parkinson-Erkrankungen sind genetisch bedingt. Für den weitaus größeren Teil der Fälle ergeben sich aus den Risikofaktoren indes weitreichende Präventionsmöglichkeiten: „Wer moderaten Ausdauersport betreibt, kann das Risiko für Parkinson um bis zu 60 Prozent senken”, betont Schäffer. Dabei müsse es keine bestimmte Sportart sein: „Alles, was Herz- und Atemfrequenz steigert, hilft.”

Auch Mollenhauer hebt hervor: „Bewegung hat eine sehr starke antientzündliche Wirkung und ist eigentlich das beste Medikament, das wir in uns tragen. Insbesondere für Menschen im mittleren Alter wäre eine Stunde Sport am Tag ideal, kombiniert mit einer entsprechenden Ernährung.” Dabei seien viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte vorteilhaft, so Schäffer: „Ballast- und Pflanzenstoffe wirken sich positiv auf das Darmmikrobiom aus – und seit einiger Zeit wissen wir, dass es eine Verbindung zwischen Darm und Gehirn, die Darm-Gehirn-Achse, gibt.” Dazu passt, dass viele Parkinson-Patienten teils schon Jahrzehnte vor ihrer Diagnose unter schwerer Verstopfung leiden. (nri/mit dpa)

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