Erkrankung des Nervensystems früh erkennen!

20 Jahre vor Ausbruch der Krankheit: Diese Symptome weisen auf Parkinson hin

Ein Tremor kommt bei Parkinson-Patienten häufig vor
Das Zittern der Hände ist ein Anzeichen von Parkinson.
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400.000 Menschen in Deutschland haben Parkinson

Parkinson ist die zweithäufigste degenerative Erkrankung des Gehirns, nur Alzheimer ist noch verbreiteter. In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von Morbus Parkinson betroffen, wie die „Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen“ mitteilt. Zu den Betroffenen gehören unter anderem Comedian Markus Maria Profitlich und Moderator Frank Elstner. Oft tritt die Krankheit erst im Alter auf, dennoch weist eine neue amerikanische Studie darauf hin, dass Parkinson schon 20 Jahre vor dem Ausbruch erkennbar sei.

Absterben der Nervenzellen führt zu Parkinson

Nicht umsonst wird Parkinson auch Schüttelkrankheit genannt. Die Hände zittern und das Gehen fällt Betroffenen schwer. Ausgelöst wird die Krankheit durch das Absterben von Nervenzellen, die Dopamin enthalten. Dieser wichtige Botenstoff ist mit für die Signalübertragung im Gehirn verantwortlich. Die Folge des Abbaus der Nervenzellen: Störung und Verlangsamung der Bewegungen, eine Muskelsteifheit sowie ein starkes Zittern (Tremor). Meistens erkranken Menschen zwischen 55 und 65 Jahren an Parkinson. Dennoch lässt sich die Krankheit einer amerikanischen Studie zufolge schon weit vorher erkennen. 20 Jahre vor dem Ausbruch von Parkinson sollen gewisse Anzeichen die Krankheit voraussagen.

Erektionsstörungen sowie Geruchs- und Geschmacksstörungen als Frühsymptome

Bevor Krankheiten ausbrechen, können sich Frühsymptome zeigen. Dies ist auch bei Parkinson der Fall. In einer Studie von amerikanischen Wissenschaftlern wurde der Krankheitsverlauf von 300.000 Parkinson-Erkrankten auswertet, um solche Frühsymptome herauszufinden. Die Amerikaner konnten feststellen, dass einige Symptome bis zu 20 Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit erkennbar waren. Am frühesten traten Geruchs- oder Geschmacksstörungen, Störungen des oberen Magen-Darm-Trakts wie Reflux und sexuelle Funktionsstörungen mit 20,9; 20,6 und 20,1 Jahren vor der Diagnose auf. Auch eine spezielle Hautpilzerkrankung wurde als Frühsymptom identifiziert. Die Forscher konnten somit zeigen, dass sich Parkinson schon Jahrzehnte vor dem Ausbruch ankündigen kann. Diese Erkenntnisse bieten eine wichtige Grundlage für die Entwicklung frühzeitiger Diagnosetests und das Verständnis der Krankheitsentstehung. Bisher ist die Krankheit nicht heilbar, aber die Symptome können gelindert werden. Daher ist eine frühe Erkennung wichtig.

Die Ergebnisse der Studie von Scott et al. können im Artikel „Onset of Skin, Gut, and Genitourinary Prodromal Parkinson's Disease: A Study of 1.5 Million Veterans“ (2021) nachgelesen werden. (pdr)

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen.