WHO veröffentlicht neue Zahlen

Jede Sekunde (!) steckt sich mindestens ein Mensch mit Genitalherpes an

Ein Mann in Unterhose schaut sich in seinen Intimbereich.
Neue Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, wie wichtig es ist, sich gegen Genitalherpes zu schützen. (Symbolbild)
iStock: Biserka Stojanovic

Millionen sind betroffen, kaum einer spricht darüber.
Es ist ein unangenehmes Thema, kaum einer redet gerne offen darüber, wenn er sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen hat. Umso wichtiger ist es, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Genitalherpes zu schützen. Laut neuen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steckt sich jede Sekunde mindestens ein Mensch neu an.

846 Millionen Menschen leben weltweit mit Genitalherpes

Genitalherpes ist sehr weit verbreitet. Von den Menschen zwischen 15 bis 49 Jahren lebt nach einer Schätzung der WHO weltweit mehr als jeder fünfte mit einer Genitalherpes-Infektion. Das sind insgesamt 846 Millionen Menschen.

Jede Sekunde stecke sich mindestens eine Person mit dem Erreger an – das entspreche 42 Millionen Menschen pro Jahr, heißt es in einer WHO-Studie, die in der Fachzeitschrift Sexually Transmitted Infections veröffentlicht wurde. Die Schätzungen beziehen sich auf das Jahr 2020.

Im Video: Diese Krankheiten können durch Herpes-Viren entstehen

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Viren bleiben lebenslang im Körper: Das macht Genitalherpes so tückisch

Genitalherpes ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und erhöht das Risiko einer Infektion mit dem Aids-Virus HIV. 90 Prozent der Infizierten haben keine oder unauffällige Symptome. Wenn Beschwerden auftreten, können das ein schmerzhafter Ausschlag im Genitalbereich sowie Fieber sein.

Die Herpes-Viren bleiben lebenslang im Körper und können immer wieder zu Ausbrüchen führen. Ernst könne dies für Babys sein, wenn ihre Mutter sich spät in der Schwangerschaft infiziert und das Kind während der Geburt ansteckt, so die WHO.

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Weil die Genitalien betroffen sind, verhinderten Scham und Stigma, dass über die Krankheit gesprochen werde, schreiben die Studienautoren. Sie fordern neue Therapien und Impfungen. Genitalherpes verursacht demnach im Jahr 35 Milliarden Dollar Kosten, etwa durch Behandlungsausgaben und Produktivitätsverluste, wenn Infizierte krank sind.

Die Nutzung von Kondomen könne das Risiko einer Ansteckung verringern, so die Autoren. Wer nach einer Ansteckung Symptome habe, solle auf Sex verzichten, um Partner oder Partnerinnen nicht anzustecken. (dpa/vdü)