Infektiosität wird nicht immer erkannt
Ungeschützter Sex trotz Genitalherpes: "Hindert mich nicht daran, ein tolles Sexleben zu haben"
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von Patricia Dreesbach und Konstantin Müller
Mit Anfang 20 bekam Adrienne Rommel die Diagnose: Genitalherpes! Zunächst saß der Schock tief und sie hörte auf, mit Männern auszugehen. Doch dann kam der Wandel: Durch Ernährung und Selbstfürsorge habe sie ihre Krankheit so weit im Griff, dass sie Sex ohne Kondom hat. Doch ist das sicher? Mediziner Dr. Specht schätzt dieses Verhalten ein.
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Adrienne erkennt die Auslöser für ihre Herpes-Ausbrüche
Mittlerweile ist Adrienne Rommel 41 Jahre alt und genießt ihr Liebesleben, doch das war nicht immer so. Bei ihrem Ex-Freund steckte sie sich laut „Newsflare“ mit Anfang 20 mit Genitalherpes an. Es handelt sich dabei um eine sexuell übertragbare Infektion, die durch vaginalen, analen und oralen Geschlechtsverkehr übertragen wird. Bisher gibt es keine Heilung. Diese Geschlechtskrankheit wird durch den Herpes simplex Typ 2-Virus ausgelöst. Man geht davon aus, dass 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung mit Genitalherpes infiziert sind.
Mit Mitte 30 kommt es dann zum ersten Herpes-Ausbruch bei Adrienne – danach werden es immer mehr. Erst durch sehr viel Selbstfürsorge und dem Fokus auf Ernährung kommt die Besserung. Schließlich gehen ihre Ausbrüche zurück: „Jetzt bekomme ich normalerweise nur noch einmal im Jahr einen Ausbruch, da ich meine Auslöser kenne und damit umgehen kann“, so Adrienne gegenüber „Newsflare“. So verzichte sie auf Gluten, Milchprodukte und Zucker oder esse sie nur in Maßen. Außerdem lösen Koffein, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel oder Junkfood Herpes-Ausbrüche bei ihr aus.
Experte: Nicht jeder Ausbruch wird erkannt
Seit sechs Monaten ist die 41-Jährige in einer Beziehung. Die Herpes-Infektion störe ihren Partner nicht. Doch ist das sicher? Laut Mediziner Dr. Christoph Specht muss zunächst zwischen Infektion und Infektiösität unterscheiden werden: „Man ist immer infiziert, aber nicht zu jedem Zeitpunkt infektiös“.
Im RTL-Interview erklärt er, dass durch eine Ansteckung das Herpes-Virus im Körper schlummere. Bei einem Ausbruch – also wenn sich unter anderem Bläschen im Genitalbereich bilden – sei ein Mensch auch infektiös und könne andere anstecken: „Eine Herpes-Infektion tut richtig weh“. Es entstehen an der Schleimhaut im Intimbereich Bläschen, in denen eine Flüssigkeit ist. „In dieser Flüssigkeit schwimmen unglaublich viele Viren herum, so verteilt sich das Virus“, sagt Dr. Specht.
Ein Ausbruch komme vor allem vor, wenn das Immunsystem geschwächt sei, wie beispielsweise bei einer Erkältung. Zu diesem Zeitpunkt sei man infektiös und könne andere anstecken – beispielsweise durch Sex ohne Kondom: „Wenn man gerade einen Ausbruch hat, sollte man keinen ungeschützten Sex haben“, so der Mediziner.
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Hilft eine gesunde Ernährung, Ausbrüche zu reduzieren?
Jedoch sei es laut Dr. Specht nicht immer einfach, eine Infektion auch zu erkennen, da Schmerzen nicht immer aufträten: „Manchmal gibt es auch Infektionen, ohne dass man sie sieht. Viele haben eine Infektion und merken nichts davon, vor allem, wenn sie dies schon öfter hatten. Man kann also nicht sagen: Wenn ich nichts spüre, dann habe ich auch gerade keinen Ausbruch.“
Adrienne Rommel will ihre Herpes-Ausbrüche reduzieren, indem sie unter anderem auf ihre Ernährung achtet. Dr. Specht hält es für möglich, dass dies unterstützend wirken könne: „Eine gute, ausgeglichene Ernährung, Sport und so weiter – das Übliche, was für alles Mögliche gut sein kann – ist mit Sicherheit auch gut, die Ausbrüche von Herpes zu reduzieren. Immer wird man das aber nicht hinbekommen. Aber wenn das Immunsystem gut ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Herpes-Ausbruch auch reduziert.“
Was einer gesunden Lebensführung diene, diene also auch der Stärkung des Immunsystems. Damit einhergehend sind Reduzierung der Ausbrüche. Jedoch ist bei einer Infektion der Gang zum Arzt unumgänglich. (pdr)
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