Arzt klärt auf
Australischer Moderator bekommt Panikattacke vor laufender Kamera – Zuschauer feiern seine Reaktion
„Ich muss hier für ein paar Sekunden unterbrechen.“
Mit diesem Satz beendet Nate Byrne abrupt seine Moderation beim News Breakfast von ABC. Der Wetter-Moderator wirkt, als bekomme er nicht richtig Luft und bittet seine Kollegen, zu übernehmen. Schließlich stellt sich heraus, was Byrne fehlt: Er hat eine Panikattacke!
Wieso sich RTL-Moderatorin Annett Möller genau in ihn hineinversetzen kann - im Video!
Nate Byrne unterbricht Moderation wegen einer Panikattacke
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Wie jeden Morgen steht Nate Byrne auch am Dienstag, dem 13.08., vor der Kamera, um das Wetter für Australien zu moderieren. Er spricht über Regen im Osten des Landes, der sogar zu Überflutungen führen könnte und dass der Norden Australiens trotzdem weiterhin mit großer Hitze rechnen müsse.
Doch dann redet Byrne plötzlich schneller. Zwischendurch holt er immer wieder so tief Luft, dass seine Stimme bricht. Bis: „Ich muss hier für ein paar Sekunden unterbrechen. Manche von euch wissen, dass ich ab und zu Panikattacken bekomme, das passiert gerade! Lisa, vielleicht kannst du schnell übernehmen.“
Keine Sekunde später, liegt die Kamera auf Byrnes Co-Moderatorin Lisa Millar, die sofort übernimmt und ihrem Kollegen die Zeit zugesteht, die er zum Erholen benötigt. Dass Byrne häufiger Panikattacken bekommt, ist bekannt, der Moderator ging damit erstmals 2022 an die Öffentlichkeit. Auch Schauspieler Pedro Pascal geht offen mit seinen Angstzuständen um.
Mediziner deutlich: Jeder kann eine Panikattacke bekommen!
Laut Mediziner Dr. Christoph Specht haben etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung schon einmal eine Panikattacke erlebt. Grundsätzlich könne es aber jeden treffen. „Es gibt keine Versicherung dafür, dass das nie auftritt“, sagt er im RTL-Gespräch 2022, als YouTuberin Lisha Savage mit einer Panikattacke ins Krankenhaus muss.
Bei Panikattacken handele es sich laut Specht um ein Wechselspiel zwischen psychischen und körperlichen Symptomen. Die Ursache sei psychisch, beziehe sich dann aber auf die Organe. „Manchmal kann es sogar sein, dass dann körperlich tatsächlich Befunde zu erheben sind“, erklärt er.
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Dahinter stecke das Prinzip der Autosuggestion bzw. des Biofeedbacks. Das bedeute konkret, dass wir mit unserer Gedankenkraft körperliche Reaktionen beeinflussen – positiv wie negativ. Komme ein Gefühl wie beispielsweise eine Brustenge hoch, welches man dann sofort mit Herzinfarkt verbinde, und man steigere sich da hinein, werde auch das Gefühl der Beschwerden immer stärker und größer, obwohl körperlich gar nichts vorliege.
Hattet ihr schon einmal eine Panikattacke?
Zuschauer feiern Byrne für seine Reaktion
Wichtig sei laut Specht, als Außenstehender Ruhe zu bewahren und das Gegenüber nicht noch mehr in Aufregung zu versetzen. Im Notfall solle man einen Krankenwagen rufen.
Der war bei Byrne glücklicherweise nicht vonnöten. Er sitzt später in der Sendung mit seinen Kollegen zusammen und entschuldigt sich bei den Zuschauern: „Tut mir leid, falls ich jemanden geängstigt habe“, sagt Byrne, „und vielen Dank für eure Unterstützung.“
Er sei bereits etwas außer Atem gewesen, als er vor die Kamera getreten sei, die ein Trigger für Panikattacken bei ihm sei. Da er nicht gewusst habe, wie er sich aus der Situation befreien könne, sei er einfach ehrlich gewesen und habe gesagt: „Hey, ich habe eine Panikattacke.“
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Seine Zuschauer und Follower im Internet feiern Byrne dafür. „Das war großartig! Panikattacken sind es nicht. Das haben Nate und das ganze Team toll gemacht“, schreibt eine Userin. Eine andere fügt hinzu: „Ich habe mit meinen Jungs heute Morgen zugesehen. Mein 11-jähriger Sohn fand es toll, wie du um Hilfe gebeten hast. Du bist ein tolles Vorbild.“
Die Kommentare sind einhellig: Alle wollen Byrne am liebsten einmal umarmen und ihm etwas Ruhe abgeben. (ubr)