Fake-Designerware blüht Mache ich mich strafbar, wenn ich gefälschte Taschen, Kosmetik oder Kleidung kaufe?
Der Handel mit gefälschter Ware blüht!
Deutschland wird derzeit so stark wie nie von einer Welle von Fake-Designerware überrollt. Selbst Influencer lassen sich für den Handel mit gefälschten Gütern einspannen, teilweise ohne Unrechtsbewusstsein. RTL hat sich auf Spurensuche begeben: Was droht den Händlern der Ware oder den Käufern?
Der Zoll beschlagnahmt täglich massenhaft Pakete
Meist finden gefälschte Waren den Weg über den Paketversand nach Deutschland. Beim Zoll hat man ein wachsames Auge auf Sendungen speziell aus China und versucht, so viele Produkte wie möglich schon bei der Ankunft in Deutschland zu stoppen. Und auch bei der Einreise von Flugpassagieren aus bestimmten Ländern, wie beispielsweise der Türkei, haben Zollbeamte das Gepäck im Blick. Sie durchleuchten vor der Gepäckausgabe die Koffer und versuchen dann, die dazugehörigen Besitzer für eine Kontrolle ausfindig zu machen.
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Influencer präsentieren Fake-Ware ganz offen
Auch auf Social Media blüht der Handel mit gefälschten Waren wie Taschen, Parfüm oder Kleidung. Influencer werben teils ohne Scham für die Produkte. Oft auch ohne zu wissen, dass sie sich damit strafbar machen. So verkauft Fashion-Influencerin Yeliz laut eigener Aussage „Plagiate, die sie selber gerne kauft“. Eine Clutch, die im Original zwischen 800 und 1.000 Euro kostet, ist über ihren Kanal für einen Bruchteil des Preises zu haben. Angst vor Strafe hat sie kaum, weil „das jetzt eine Kooperation ist. Ich denke mir, dass die dann aufkommen müssen”. Kürzlich wurde ein an sie adressiertes Paket mit gefälschter Ware durch den Zoll beschlagnahmt. Was da auf sie zukommt, weiß Yeliz noch nicht.
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Gewerblicher Handel ist eine Straftat
Markenrechtsanwältin Nadja Siebertz klärt auf: „Der Straftatbestand ergibt sich aus dem Markengesetz und der ahndet vor allen Dingen das Handeln im gewerblichen Kontext.“ Bedeutet: Aus dem gewerblichen Handel, dazu gehört auch die Empfehlung oder das Anpreisen der Ware, kann sich ein Straftatbestand ergeben.
Doch was ist, wenn ich mir selbst irgendwo im Urlaub ein gefälschtes T-Shirt oder eine Tasche für den eigenen Gebrauch kaufe? Das verraten wir oben im Video.