Anonymer Briefeschreiber zeigt Anwohner anWer ist die Schottergarten-Petze aus Niedersachsen?
Er schreibt rund 100 Anzeigen!
In Spelle (Niedersachsen) sind Schottergärten eigentlich verboten. Trotzdem gibt es sie hier überall. Das scheint einen anonymen Briefe-Schreiber gewaltig zu stören. Der meldet der Stadt rund 100 illegale Steingärten. Im Video macht sich RTL-Reporterin Jule Jänsch auf die Suche nach der Petze.
Steingärten sind Gefahr für die Umwelt
Vor Ort trifft unsere Reporterin gleich auf Anwohner, die statt Pflanzen Steine in ihren Vorgärten platziert haben. Aus einem ganz einfachen Grund, wie ein Schottergarten-Besitzer erklärt: „Es ist einfacher und man muss kein Unkraut zupfen.” Eine andere Anwohnerin könne Pflanzen aufgrund von Rückenschmerzen nicht mehr pflegen. Doch die steinigen Gärten können für die Natur zu einem echten Problem werden.
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Wenn unter dem Schotter eine wasserundurchlässige Folie verwendet wurde, kann der Regen nicht mehr in den Boden versickern. Zudem heizen sich die Steine im Sommer schnell auf und sie können Insekten den Lebensraum nehmen. „Wir haben keine Bienen. Dann haben wir keine Birnen, Äpfel oder irgendwas, was blüht”, beschreibt eine aufgebrachte Anwohnerin die Situation in Spelle. Mit dieser Meinung ist sie scheinbar nicht alleine.
Im Video: Darum ist ein Verbot von Schottergärten sinnvoll
Nachbarn fühlen sich hintergangen
Die Schottergärten sorgen für immer mehr hitzige Diskussionen in der Gemeinde. Vor allem, weil es eine Person gibt, die die Besitzer bei der Stadt verpfeift. Das stößt auf Unverständnis: „Die Leute sollen machen, was sie wollen”, sagt eine Anwohnerin. Ein anderer würde auch gerne wissen, wer hinter den Anzeigen steckt und sagt: „Wer solche Leute ankackt, wird es hier auch schwer haben.”
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Wie reagiert die Stadt?
Die Stadt kann von den Schottergärten-Besitzern verlangen, dass sie die Steinwüste im Vorgarten entsorgen und eine Grünfläche anlegen. Doch momentan scheint der Landkreis Emsland noch nicht zu reagieren: „Die Kontrolle könnte noch einige Zeit in Anspruch nehmen”, schreibt der Kreis auf RTL-Anfrage. Anonyme Briefe würden zweitrangig behandelt werden.
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Stefan Sändker von der Gemeinde Spelle appelliert an die anonyme Petze: „Es wäre schön, wenn der Briefe-Schreiber auf uns zugekommen wäre und wir wären in den Diskurs gegangen, wie wir das gemeinschaftlich möglicherweise hinkriegen.” So bleibt es erst einmal in schwerer, steiniger Weg.