Darmspiegelung ohne Betäubung
Patient schreit vor Schmerzen, doch der Arzt kann ihn nicht hören

Er war noch bei vollem Bewusstsein!
Ein Patient aus dem US-Bundesstaat Florida liegt im Behandlungszimmer, wartet auf seine Darmspiegelung. Doch noch bevor die Betäubung einsetzt, führt der Arzt das Endoskop ein. Die Schmerzen sind so stark, dass der Patient laut aufschreit. Weil der Arzt jedoch seine Hörgeräte vergessen hat, macht er einfach weiter.
Der Arzt begeht mehrere fatale Fehler
Wie die Tageszeitung USA Today berichtet, ist der Arzt Dr. Ishwari Prasad bereits 84 Jahre alt und hörgeschädigt. Deshalb benötigt er Hörgeräte. Am 5. Juni 2023 hat er sie jedoch vergessen – und das endet im Chaos. Bei der ersten Darmspiegelung soll es Probleme mit der Infusionsleitung des Patienten gegeben haben. Prasad soll darauf hingewiesen worden sein, zu warten, bis das Problem behoben ist und die Betäubung einsetzt. Daraufhin soll er nur „Ich weiß!” gerufen und das Endoskop trotzdem weiter in den Darm des Patienten eingeführt haben, berichtet Miami Herald. Der Patient habe so schlimme Schmerzen erlitten, dass er aufschrie.
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Einen zweiten schrecklichen Vorfall am selben Tag, kann der Arzt nicht mit seinen fehlenden Hörgeräten entschuldigen. Ebenfalls bei einer Darmspiegelung, soll Prasad einem Chirurgie-Techniker Anweisungen gegeben haben, der nicht einmal eine medizinische Lizenz haben soll. Er soll ihn zum Einführen des Endoskops und Entfernung von Gewebe aufgefordert haben.
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Er verliert möglicherweise seine Zulassung
Als das Gesundheitsministerium von Florida von den beiden Vorfällen erfährt, reichen sie Beschwerde bei der Ärztekammer ein, wie die USA Today berichtet. Das Ergebnis: Das unverantwortliche Handeln des Arztes soll offenbar nicht unbestraft bleiben. Er muss sich jetzt vor der Ärztekammer bewähren. Das bedeutet, dass er aktuell keine Darmspiegelungen oder ähnliche Eingriffe ohne Aufsicht durchführen darf.
Laut Informationen der New York Post, soll der Arzt der Ärztekammer eine Geldstrafe von 6700 Euro und fast 5500 Euro Verfahrenskosten zahlen. Außerdem soll die Kompetenz des 84-Jährigen jetzt von einem anderen Arzt überprüft werden. Mindestens zehn gastroenterologische Eingriffe soll dieser beobachten und anschließend eine Empfehlung an die Ärztekammer abgeben. Der unter Beobachtung stehende Arzt müsse außerdem bis zum 7. August 2025 eine fünfstündige Fortbildungsveranstaltung besucht haben, so die Post weiter. Ob seine Bewährung dann endet und er jemals wieder alleine Eingriffe durchführen darf, hat Prasad nun also selbst in der Hand. (jjä)