Trump lässt die Ukraine hängen
„Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“
Die USA knicken vor Russland ein.
US-Präsident Donald Trump sieht einen Deal mit Russland zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine in greifbarer Nähe und macht dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwere Vorwürfe. „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, sagte er. „Wir müssen eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen.“
Selenskyj beruft sich auf von USA unterzeichnete Krim-Erklärung
Kurz zuvor hatte er Selenskyj vorgeworfen, den Krieg mit aufhetzenden Äußerungen zu verlängern. Der ukrainische Präsident dagegen wies die Linie von Trump erneut zurück, sein Land könne für einen Frieden auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verzichten.
Lese-Tipp: Liefert Merz bald den Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine?
„Die Ukraine wird immer im Einklang mit ihrer Verfassung handeln, und wir sind absolut sicher, dass unsere Partner – insbesondere die USA – sich an ihre starken Entscheidungen halten werden“, sagte Selenskyj. Dazu heftete er die Krim-Erklärung der USA von 2018 an, in der Russland zum Rückzug von der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim aufgefordert wird.
Trump droht: Frieden oder die ganze Ukrraine verlieren
Der US-Präsident hatte Selenskyj vorgeworfen, mit seiner Weigerung den Krieg zu verlängern. „Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde?“, so Trump. Es seien solche „aufhetzende Äußerungen“, die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen. „Diese Aussage ist sehr schädlich für die Friedensverhandlungen mit Russland“, findet der US-Präsident.
Trump drohte Selenskyj, dass er angesichts der schlimmen Lage noch mehr Gebiete verlieren könne. „Der kann Frieden haben, oder er kann noch weitere drei Jahren kämpfen, bevor er das ganze Land verliert“, meinte er. Selenskyj sei ein Mann ohne Karten und sollte sich auf einen Friedensdeal einlassen, sagte Trump.
Lese-Tipp: Mehrheit der Deutschen hat Angst, dass Ukraine-Krieg auch zu uns kommt
Russland fordert fünf Regionen von der Ukraine
Russland fordert einen Verzicht der Ukraine auf die Krim und vier weitere Regionen - als einen Weg, um Frieden zu schließen in dem Krieg, den Moskau seit mehr als drei Jahren gegen das Nachbarland führt.
Am Mittwoch hatte es in London auf Beraterebene Gespräche über einen möglichen Frieden in der Ukraine gegeben. Konkrete Ergebnisse wurden anschließend nicht verkündet. Selenskyj räumte auch mit Blick auf den Streit über die Krim ein, dass es ein Tag gewesen sei, an dem die Emotionen hochschlugen. Zugleich lobte er, dass es die Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands gegeben hat, um einen Frieden näherzubringen. „Wir sind unseren Partnern dankbar“, sagte Selenskyj. (uvo; dpa)