Wissenschaftler sind sich uneinsForscher will Jesus-Rätsel gelöst haben

Dornenkrone
Otangelo Grasso glaubt, dass es sich bei Jesus’ Dornenkrone um einen ringförmigen Kranz handelte.
Otangelo Grasso

Es ist die umstrittenste Reliquie der katholischen Kirche.
Seit Jahrhunderten fasziniert das Turiner Grabtuch, das ein Abbild Jesu zeigen soll, die Menschen. Jetzt will ein Forscher mithilfe einer forensischen Analyse des Tuches sogar das Aussehen von Jesus’ Dornenkrone rekonstruiert haben.

Jahrhundertealter Streit um Echtheit des Turiner Grabtuchs

Auf dem 4,40 Meter langen und 1,13 Meter breiten Leinentuch sind neben dem schwachen Abbild eines Mannes auch Ganzkörper-Spuren und Wundmale zu erkennen. Es wird seit 1578 im Dom von Turin aufbewahrt. Ob es sich tatsächlich um das Grabtuch Jesu handelt, ist hochumstritten; Wissenschaftler streiten seit Jahrzehnten über die Echtheit sowie das Alter des Stoffes. Forschungen liefern dazu unterschiedliche Ergebnisse.

Anhand von Blutmustern auf dem Grabtuch will Forscher Otangelo Grasso nun eines der ältesten Rätsel des Christentums gelöst haben: In der Bibel wird beschrieben, wie römische Soldaten Jesus wenige Stunden vor seinem Tod eine Dornenkrone auf den Kopf setzten. Über deren Form diskutieren Wissenschaftler seit Jahrhunderten.

Streaming Tipp

Jesus’ Dornenkrone soll ringförmig gewesen sein

Grasso kommt zu dem Schluss, dass es sich bei der Krone um einen ringförmigen Kranz handelte, der vor allem am Haaransatz, den Schläfen und dem Hinterkopf Wunden verursachte. „Die Bilder des Kopfes auf dem Grabtuch zeigen Blutflecken konzentriert an Stirn, Schläfen und Nacken”, heißt es in Grassos Studie. Dass ganz oben auf dem Kopf kein Blut zu sehen ist, sei ein wichtiger Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine helmartige Krone gehandelt habe.

Andere Forscher vertreten die Theorie eines kappenartigen Helms, der Jesus brutal auf den Kopf gedrückt wurde. Sie verweisen dabei auf über 50 Stichwunden auf der Kopfhaut, der Stirn und im Nacken: Ein einfaches Stirnband könne ein so ausgedehntes Verletzungsmuster nicht verursacht haben.

Lese-Tipp: Spektakuläre Rekonstruktion: Ist das das Ebenbild von Jesus?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Video-Tipp: Der neue Papst ist Amerikaner! Leo XIV. betritt den Balkon

Experten haben Studie von Otangelo Grasso noch nicht begutachtet

Otangelo Grasso stellt diese Ansicht nach seiner Analyse in Frage und räumt gleichzeitig ein, dass eine kappenartige Konstruktion noch immer „möglich” sei. Allerdings hätte eine komplexe Gitterkonstruktion mit mehreren Schichten und ineinander verwobenen Ästen mehr als zwei Stunden Arbeit erfordert.

Experten haben Grassos Studie bislang nicht begutachtet.

Verwendete Quellen: Daily Mail, HNA