Dabei galt sie als eingedämmt!

Tödliche Tier-Krankheit breitet sich in Deutschland aus

Die Blauzungenkrankheit ist vor allem für Schafe und Ziegen gefährlich. (Archivfoto)
Die Blauzungenkrankheit ist hauptsächlich für Schafe und Ziegen gefährlich. (Symbolbild)
Peter Kneffel/dpa

Tödliche Krankheit hält NRW in Atem!
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nehmen Fälle der Blauzungenkrankheit bei Rinder- und Schafbeständen rasch zu. Von einer explosionsartigen Ausbreitung ist die Rede. Bereits jetzt gab es über 500 Ausbrüche. Landwirte sind besorgt.

Virus wird von Mücken verbreitet

Die Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern werde über blutsaugende Mücken weitergegeben – und die feuchte und warme Witterung der vergangenen Wochen sei ideal für diese Gnitzen, sagte eine Sprecherin des NRW-Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) auf dpa-Anfrage.

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Auch Niedersachsen meldet eine schnelle Ausbreitung der Blauzungenkrankheit. In diesem Jahr seien bereits 90 Infektionen nachgewiesen worden, davon allein die Hälfte innerhalb der letzten vier Wochen, schreibt das Landwirtschaftsministerium in Hannover. Nach Angaben des bundesweit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt es zudem vereinzelte Ausbrüche in Rheinland-Pfalz und Hessen.

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Blauzungenkrankheit kann tödlich für Tiere sein - für Menschen ungefährlich

Die erkrankten Tiere – vor allem die Schafe – zeigen laut Lanuv Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich. Die Infektion könne zum Tod der Tiere führen.

Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher, weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind. Experten empfehlen Impfungen gegen das Virus des Serotyps 3 (BTV-3).

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Deutschland galt als frei von der Blauzungenkrankheit

Dem FLI zufolge war die Krankheit zwar früher schon in Deutschland aufgetreten, dann aber nicht mehr nachgewiesen worden. Deutschland galt daraufhin bis Herbst 2023 offiziell als frei von der Erkrankung. Nach einem Ausbruch in den Niederlanden mit über 1.000 Fällen, der im September 2023 startete, habe der Kreis Kleve in NRW im Oktober über den Befall eines Schafes berichtet, schreibt das Lanuv.

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Laut Lanuv sind im Jahr 2024 in NRW bisher 504 BTV3-Ausbrüche gemeldet worden. Einige Verdachtsfälle befänden sich derzeit noch in Abklärung. Von den Ausbrüchen entfallen demnach 227 auf Rinderbestände, 267 auf Schafbestände – und auch zehn Ziegenbestände seien betroffen. (dpa)