Protest im Zoo Nürnberg
Bis zu 20 Paviane sollen sterben – Tierschützer laufen Sturm!

Sie wollen das nicht hinnehmen!
Der Nürnberger Tiergarten will gesunde Paviane töten, weil es im Gehege zu voll ist. Das wollen Tierschützer verhindern – und schreiten zur Aktion. Mit ganz eigenen Methoden ...
Animal Rebellion startet Protest im Nürnberger Tiergarten
Aus Protest gegen die geplante Tötung haben sich die Aktivisten vor dem Gehege der Primaten angekettet. „Durch die geplante Paviantötung schafft der Tiergarten einen Präzedenzfall, der es weiteren Zoos ermöglichen wird, künftig nach Belieben gesunde Primaten zu töten, was bisher nicht erlaubt ist”, begründete Emilia Schüler von der Organisation Animal Rebellion die Aktion. Dies sei „nicht nur ein Rückschritt im Tierschutz, sondern eine absolute Grenzüberschreitung”.
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Laut Polizei verlief der Protest der sechs, mit Transparenten ausgestatteten, Menschen zunächst friedlich. „Das Besucheraufkommen im Tiergarten ist heute auch relativ überschaubar”, sagte ein Sprecher.
Affen sollen erschossen und dann verfüttert werden!
Der städtische Zoo hatte im Februar 2024 bekanntgegeben, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden sei. Dadurch komme es verstärkt zu Konflikten, bei denen sich die Tiere verletzten. Der Tiergarten versucht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren erfolglos, die Größe der Guinea-Paviangruppe zu reduzieren und Tiere abzugeben.
Direktor Dag Encke erklärte im Stern/RTL-Interview: „Wahrscheinlich werden wir alle Tiere erschießen, weil das die schnellste und menschlichste Methode ist.“ Anschließend sollen die getöteten Affen an andere Zootiere verfüttert werden!
Tierschützer fordern ein Umdenken bei Zoos
„Statt weiterhin konzeptlos Tiere in Zoos zu züchten und sie einzusperren und irgendwann zu töten, müssen Zoos den einzig sinnvollen Artenschutz betreiben, indem sie die Lebensräume bedrohter Tierarten schützen und erhalten”, erläuterte Schüler die Sicht der Tierschützer. Niedliche Tierbabys gälten in Zoos als Publikumsmagnet – doch viele neu geborene, lebensfähige Tiere würden als sogenannte „Überschusstiere” getötet. (nlu/mit dpa)