Tierschützer bejubeln ersten Kompromiss

Mexiko-Stadt verbietet Gewalt bei Stierkämpfen

Tierschützer bejubeln nach ihren Protesten die Entscheidung des Parlaments.
Tierschützer bejubeln nach ihren Protesten die Entscheidung des Parlaments.
dpa

Die Kämpfe dürften künftig nicht mehr tödlich enden!
Die langen Proteste gegen die blutige Tradition, bei der jährlich zahlreiche Stiere ihr Leben verlieren, erzielen einen ersten Erfolg: Die Regierung von Mexiko-Stadt kündigt an, die Gewaltanwendung zu verbieten!

Parlament bricht mit tödlicher Tradition

Nach jahrelangem Streit zwischen Befürwortern und Gegnern von Stierkämpfen haben sich Verantwortliche in Mexiko-Stadt auf eine Art Kompromiss verständigt. Das Stadtparlament sprach sich mit überwältigender Mehrheit dafür aus, Gewaltanwendung bei den Kämpfen zu verbieten. Das Töten von Stieren und der Einsatz von spitzen Gegenständen, die die Tiere verletzen könnten, sollen demnach künftig tabu sein. Um sicherzustellen, dass Stiere nicht unbegrenzt durch die Arena getrieben werden, setzten die Stadträte außerdem Zeitlimits fest.

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„Es war entweder das oder nichts“, erklärte die Tierrechtsaktivistin Sofía Morín von der Organisation Cultura sin Tortura. Die Gruppe trieb die Regeländerungen unter dem Motto „Stierkämpfe ohne Gewalt“ federführend voran. „Wir bevorzugen das hier, weil es ohne Zweifel ein riesiger Schritt beim Schutz der Tiere ist.“

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Zustimmung der Bürgermeisterin

Mexiko-Stadts Bürgermeisterin Clara Brugada pflichtete den Aktivisten bei. Die Entscheidung des Stadtparlaments vom Dienstag (18. März, Ortszeit) werde die mexikanische Hauptstadt zu einem Ort machen, der die Rechte von Tieren achte.

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Stiere sollen künftig besser geschützt werden. (Symbolbild)
ZEUS, picture alliance / ZUMAPRESS.com, El Universal

Die Einschränkungen lösten erbitterte Proteste von Matadoren und Anhängern der Tradition aus. Einige versuchten die Polizeibarrikaden rund um das Stadtparlamentsgebäude zu durchbrechen, andere reckten Transparente mit der Parole „Ein Fan der Fiesta Brava (Stierkampf) zu sein, ist kein Verbrechen, sondern ein Grund zum Stolz“ in die Höhe. Aktivisten für Tierrechte und Stadträte stellten sich derweil demonstrativ neben Bereitschaftspolizisten auf den Stufen des Gebäudes auf und ballten die Fäuste, einige hatten Stierkuscheltiere dabei.

Stierkämpfe haben in vielen lateinamerikanischen Ländern seit langem Tradition, stehen aber seit geraumer Zeit in der Kritik, zumal Tiere am Ende der Kämpfe häufig getötet werden. Tierrechtsgruppen schätzen, dass jährlich 180.000 Stiere bei Kämpfen weltweit ihr Leben lassen. (fkl, mit dpa)