Polizei warnt Bevölkerung
VIER Straftäter aus Maßregelvollzug in Niederbayern geflohen
Schon wieder Angst in Bayern!
Vier Straftäter sind am Samstagabend (17. August) in Straubing aus einer geschlossenen Klinik entflohen. Die Polizei versucht, die Männer zu finden, bevor etwas Schlimmes passiert.
Polizei warnt vor den vier entflohenen Männern aus der Klinik Lerchenhaid: Keine Anhalter mitnehmen
Gegen 21 Uhr gelingt den vier Männern die Flucht aus dem Bezirkskrankenhaus Lerchenhaid.„Nach dem aktuellen Ermittlungsstand sollen die vier Flüchtenden zunächst einen Mitarbeiter des Klinikums bedroht und auch attackiert haben. Letzten Endes haben sie ihn auch festgehalten, um so dann an der Pforte das Öffnen der Pforte zu erzwingen, was letzten Endes auch gelang”, erklärt Polizeisprecherin Kathrin Hiller im RTL-Interview. Anschließend gelingt es den 27-31-Jährigen, in Richtung Alburg zu flüchten. Seitdem werden die vier Männer von der Polizei gejagt. In der Nacht sind rund 100 Einsatzkräfte auf der Suche, werden von einem Hubschrauber und Spürhunden unterstützt.
Wie gefährlich sind die vier Männer? Zwei der Männer seien wegen Drogendelikten und zwei wegen Diebstahls in der Klinik untergebracht, sagte ein Polizeisprecher. Für alle vier sei ein Entzug angeordnet worden. Die Polizei bittet: keine Anhalter mitnehmen, sich den Männern auch nicht nähern.
Lese-Tipp: Erst vor wenigen Tagen entkommt ein Killer den Behörden in Bayern - bei einem Kinobesuch!
Das sind die Flüchtigen

Denis E., bosnisch
31 Jahre alt, ca. 88 kg, ca. 178 cm groß, muskulöse/schlanke Statur. An seiner rechten Augenbraue hat er eine Narbe, schwarze Haare, vermutlich nach hinten gegelt, schwarzer (Voll)Bart. Tattoos: linker Unterarm, rechte Hand, linkes Ohr.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll Denis E. bei der Flucht ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze kurze Hose tragen.
Moritz K., deutsch
28 Jahre alt, 85 kg, ca. 186 cm groß, sportlich, schlanke Statur, rasierte Haare (Glatze), Kinnbart. Tattoos an beiden Armen/Händen und linker Wade.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll Moritz K. ein weißes T-Shirt und schwarze, eine lange Sporthose bei der Flucht getragen haben.

Angelo J., deutsch
28 Jahre alt, ca. 65 kg, ca. 180 cm groß, schlanke Statur, kurze, (dunkel)blonde Haare. Tattoos: Unterarm rechts, Oberarm links, Fuß links und rechts.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll Angelo J. bei der Flucht eine Sportjacke mit Kapuze in grau (Hoodie-Jacke) und Turnschuhe getragen haben.
Die Polizei konnte Angelo J. am 22. August in der österreichischen Steiermark festnehmen.

Zeqir B., kosovarisch
27 Jahre alt, ca. 70 kg, ca. 185 cm groß, normale Statur, lange dunkelblonde/braune Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, Vollbart.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll bei der Flucht Zeqir B. ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose getragen haben.
Volksfest-Trubel in der Stadt
In der 50.000-Einwohner-Stadt Straubing sind momentan ohnehin viele Polizisten im Dienst: Es läuft das Gäubodenvolksfest, das mit rund 1,3 Millionen Besuchern binnen gut zehn Tagen als zweitgrößtes Volksfest Bayerns nach dem Oktoberfest gilt. Entsprechend sind täglich Tausende Festbesucher und Nachtschwärmer unterwegs.
Immer wieder Bayern: Straftäter flieht bei Freigang aus Kinosaal
Erst vergangene Woche war ein Insasse des Bezirkskrankenhauses Mainkofen im niederbayerischen Deggendorf geflohen – allerdings während eines begleiteten Freigangs. Der Mann entkam seinen Begleitern während eines Kinobesuchs in Plattling und wurde knapp acht Stunden später von der Polizei gefasst und in die Klinik zurückgebracht.
Wer kommt in den Maßregelvollzug?
Das Bezirkskrankenhaus bezeichnet sich selbst als „moderne Fachklinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie”. Man erfülle den gesetzlichen Auftrag des Maßregelvollzuges unter der Trägerschaft des Bezirkes Niederbayern. In 16 Behandlungseinheiten ständen 230 Therapieplätze für unterzubringende Personen aus den Landkreisen Kelheim, Landshut, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau, Rottal-Inn sowie aus den Städten Landshut und Straubing zur Verfügung. In den Maßregelvollzug kommen psychisch kranke oder suchtkranke Straftäter. (mit dpa)