Beerdigung im engsten Familienkreis
Stilles Gedenken für toten Arian (6) in Bremervörde: „Die Trauer ist riesengroß”

Ein schwarzer Tag für die Familie von Arian aus Elm.
Im engsten Familienkreis wird Arian am Freitag (26. Juli) beerdigt. Wo genau die Beisetzung stattfindet, wird nicht bekannt gegeben – um die Familie zu schützen. Über eine Woche lang haben auch etliche freiwillige Helfer mit Hochdruck nach dem Jungen gesucht. Auch sie haben jetzt die Möglichkeit, sich von Arian zu verabschieden.
Offene Kirche in Bremervörde
Während Arian im kleinsten Kreis beigesetzt wird, nehmen viele Menschen in der evangelischen Kirche in Bremervörde Abschied von dem kleinen Jungen. „Das spürt auch die Familie, dass so viele Menschen zumindest in Gedanken auch mit dabei sind”, sagt Pastor Simon Laufer im RTL-Interview. Im Gedenken an Arian wurde die St. Michael-Kirche hergerichtet. Ein Bild des verstorbenen Jungen steht vor dem Altar, links und rechts davon Blumenkränze. An den Bänken sind Heliumballons befestigt, die Arian zu Lebzeiten besonders geliebt hat. Auch bei der Suche nach Jungen wurde versucht, ihn mithilfe solcher Ballons anzulocken - leider vergeblich.
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Als Arian vor rund drei Monaten verschwindet, ist die Anteilnahme ab der ersten Minute riesengroß. Nicht nur in Bremervörde, auch in den umliegenden Dörfern. Alle haben mitgesucht – ob sie die Familie kannten oder nicht. „Und deshalb ist es auch für Leute, die sie nicht persönlich kannten, ganz wichtig, noch mal diesen konkreten Ort zu haben, an den sie gehen können”, erzählt Pastor Laufer. Vier Stunden lang ist die Kirche für Trauernde geöffnet. Sie zünden Kerzen an, legen Blumen ab, nehmen Abschied.
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Für die Familie ist der Abschied enorm wichtig
Wir können nur erahnen, durch welche Hölle die Familie von Arian gegangen sein muss. Zwei Monate lang wurde auf Hochtouren nach dem autistischen Jungen gesucht. Vor etwa vier Wochen wird er dann tot auf einem Feld bei Behrste gefunden. „Jetzt ist sicher die Trauer riesengroß und dieser Verlust ist natürlich etwas, was auch bleibt im Leben”, fühlt Simon Laufer den Schmerz der Familie nach. „Aber der Schmerz ist doch auch etwas, dem man sich stellen kann, das man mit der Zeit auch verarbeiten kann, mit dem man dann auch lernen kann zu leben. Insofern denke ich, ermöglicht die Tatsache, dass Arian dann aufgefunden wurde, für die Familie zumindest jetzt eine Gewissheit darüber und auch die Möglichkeit, sich dem zu stellen und damit leben zu lernen.”
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Denn so traurig die Beerdigung des sechsjährigen Jungen auch ist, markiert sie auch das Ende einer grausamen Reise, mit der die Familie jetzt hoffentlich abschließen kann.