„Hat um sich geschlagen und gespuckt”Schwere Verletzungen! Notfallsanitäterin will helfen und wird zum Opfer ihrer Patientin

Steigende Einsatzzahlen, wenig Personal und teils auch unwirsche Patienten oder Angehörige - die Herausforderungen für Notfallmediziner und Rettungsdienste wachsen auch in Hessen. (Illustration)
Sie kam, um zu retten – und wurde selbst Opfer. (Symbolbild)
Patrick Seeger/dpa

Schock bei Einsatz!
Ein Team des Rettungsdienstes wird am Dienstag (24. September) zu einem Einsatz nach Stade (Niedersachsen) gerufen. Eine Frau ist aus einem Haus gesprungen oder gestürzt, heißt es. Doch als die 20-Jährige im Rettungswagen versorgt wird, eskaliert die Situation plötzlich.

Frau geht auf Sanitäterin und Polizisten los

Während die Rettungskräfte gerade die offenen Wunden der Frau im Einsatzfahrzeug untersuchen, kommt plötzlich der Partner der Patientin dazu. Er ruft seiner Freundin etwas zu, woraufhin sie völlig ausrastet. Die 20-Jährige ist „aufgesprungen, hat um sich geschlagen und gespuckt”, erzählt Matthias Bekermann von der Polizei Stade im Gespräch mit RTL. Dann soll die Frau auf eine Sanitäterin eingeprügelt haben und sie am Kopf verletzt haben. Die Kollegen der Sanitäterin müssen zu Hilfe kommen und die Polizei alarmieren.

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Aber auch auf die Polizei geht die 20-Jährige los. Sie habe sich gewehrt und die Beamten angespuckt, heißt es. „Die Polizei hat sie mehrfach aufgefordert und angeboten, freiwillig mitzukommen”, erzählt Bekermann. Also müssen die Beamten Handschellen einsetzen und die Frau unter Zwang in einen Rettungswagen setzen. „Auf der Fahrt zum Krankenhaus ging es dann weiter mit Bedrohungen, Beleidigungen, was alles passieren würde, wenn sie wieder frei ist”, erzählt die Polizeisprecher. Die 20-Jährige soll sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden, steht zum Tatzeitpunkt aber nicht unter Alkoholeinfluss.

Die 47-jährige Sanitäterin erleidet durch die Attacke schwere Verletzungen und ist für mehrere Tage krankgeschrieben.

Im Video: Polizist wird zum Helden!

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Die Polizei ermittelt gegen die Angreiferin wegen Körperverletzung und Angriff auf Einsatzkräfte. Auch ihr 35-jähriger Freund, der die Behandlung gestört haben soll, muss sich wegen Bedrohung, Beleidigung und Angriffs auf Einsatzkräfte verantworten. Er hat zum Tatzeitpunkt etwas über 1,6 Promille Alkohol im Blut. Beiden droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. (jsi/dpa)