Waffengewalt eskaliert Dreimal in nur 24 Stunden! Mann bei erneuten Schüssen in Brüssel verletzt

Überwachungskameras in Brüssel filmen die mit Maschinengewehren bewaffneten Schützen.
Überwachungskameras in Brüssel filmen die mit Maschinengewehren bewaffneten Schützen.
SUDINFO Video

Brüssel in Schockstarre.
Vermummte Schützen, Sturmgewehre in der Metro, drei Schießereien innerhalb von nur 24 Stunden – die Polizei spricht von einem möglichen Krieg rivalisierender Drogenbanden. Der Bürgermeister von Anderlecht fordert indes eine „allgemeine Mobilisierung”.

Schüsse gehören dieser Tage in Brüssel zum Alltag

Rund um die Metrostation Clémenceau sind in Brüssel Schüsse gefallen.
Rund um die Metrostation Clémenceau sind in Brüssel Schüsse gefallen.
RTL TVI Belgium

Die aktuellen Schüsse werden in der Nacht zu Donnerstag, gegen 3.35 Uhr, registriert. Anwohner berichten von einer Schießerei über der Metrostation Clémenceau in Anderlecht. Ein Mann wird in den Oberschenkel getroffen – sein Zustand war zunächst kritisch, ist aber mittlerweile stabil.

Bereits am Vortag hatten Vermummte mit Sturmgewehren in derselben Metrostation das Feuer eröffnet. Mittwochabend werden zwei weitere Menschen nahe der Innenstadt durch Schüsse verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass die Vorfälle Teil eines eskalierenden Drogenkriegs sind.

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Bürgermeister von Anderlecht schlägt Alarm

Fabrice Cumps, Bürgermeister von Anderlecht, schlägt Alarm.
Fabrice Cumps, Bürgermeister von Anderlecht, schlägt Alarm.
RTL TVI Belgium

Fabrice Cumps Bürgermeister von Anderlecht zu RTL TVI Belgium: „Es geht hier um einen Krieg um Territorien – die Netzwerke der Dealer haben die Kontrolle.” Und weiter: „Es ist klar und ich sage es schon seit Monaten: Wir brauchen eine allgemeine Mobilisierung.” Sind Teile von Brüssel eine „No-Go-Zone” geworden? Der Bürgermeister verneint, räumt aber ein: „Unsere Teams nehmen jeden Tag Drogenhändler fest. Aber das sind Leute, die keine Papiere haben oder die nicht Drogen bei sich haben, weil sie gut organisiert sind. Ich verstehe, dass ein Richter keine lange Haftstrafe verhängt, wenn sie nicht viele Drogen bei sich haben.” Es sei schwer diese Netzwerke zu durchbrechen. „Wir können Dealer verhaften, aber sie sind innerhalb von 15 Minuten ersetzt.”

Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet, will sich auch der Bürgermeister von Brüssel-Stadt, Philippe Close, wegen der Gewalttaten mit seinen Amtskollegen aus den Brüsseler Gemeinden treffen, um zu beraten, wie die Verwaltungen reagieren können. (kra, mit dpa)