Regionalparlament trifft Entscheidung

Schottland will Sterbehilfe legalisieren

Ein Forschungsnetzwerk will Fragen zur Sterbehilfe erforschen. (Symbolbild)
Sterbehilfe könnte in Schottland bald legal sein (Symbolbild).
Sebastian Kahnert/zb/dpa

Sollen todkranke Menschen Hilfe bekommen können, um ihr Leben zu beenden?
Schottland stellt sich aktuell genau dieser Frage. Die Abgeordneten im Regionalparlament gehen einen ersten Schritt zur Legalisierung von Sterbehilfe und stimmten in einer ersten Abstimmung grundsätzlich für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Dessen Details könnten Vorbild für andere Länder sein.

Zwei Ärtze müssen freiwillige Entscheidung bestätigen

Der Entwurf sieht laut der britischen Nachrichtenagentur PA vor, dass todkranke Menschen in Schottland unter bestimmten Voraussetzungen medizinische Hilfe bekommen können, um ihr Leben zu beenden. Zwei Ärzte sollen dabei zum Beispiel bestätigen müssen, dass eine Person die Entscheidung freiwillig trifft.

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Eine endgültige Entscheidung über die Legalisierung ist noch nicht in Sicht. Über die Vorlage muss nun weiter verhandelt werden.

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Sterbehilfe in Schottland bald erlaubt? Kritiker befürchten Druck

Der Abgeordnete Liam McArthur von den Liberaldemokraten hatte den Entwurf eingebracht und dafür plädiert, am Ende des Lebens mehr „Wahlmöglichkeit, Mitgefühl und Würde” zu ermöglichen. „Das ist ein entscheidender Moment für Schottland.”

Kritiker befürchten dagegen, dass Menschen unter Druck geraten könnten, ihr Leben zu beenden. Die Schauspielerin Liz Carr etwa hatte nach Angaben von PA dazu aufgerufen, gegen die Vorlage zu stimmen, weil ihr die Definition tödlicher Krankheiten zu weit gefasst war.

Auch das Parlament in London hatte im vergangenen Jahr in einem ersten Schritt für eine Legalisierung von Sterbehilfe gestimmt – über das Vorhaben und seine Ausgestaltung wird derzeit allerdings gerungen. (nlu/dpa)