Rührende Aktion in Lüneburg

Alle für eine! Rettungskräfte feiern todkranke Kollegin

Alle für eine! 100 Kolleginnen und Kollegen sind gekommen, um Bettina zu unterstützen.
100 Kolleginnen und Kollegen sind gekommen, um Bettina zu unterstützen.
ASB Lüneburg
von Johanna Kroke und Nicklas Just

Ein gemeinsames Foto mit all ihren Wegbegleitern!
Zu diesem Termin ist Bettina Suhm am Dienstag (24. Juni) unterwegs. Viele Jahre ist sie Rettungssanitäterin, liebt und lebt ihren Beruf mit Leidenschaft. Doch nun braucht sie selbst Unterstützung, denn die 60-Jährige ist an einem unheilbaren Krebs erkrankt. Doch was ihre Kollegen für sie auf die Beine gestellt haben, damit hat Bettina nicht gerechnet.

Tränen der Dankbarkeit

Seit Wochen ist Bettina Suhm bereits im Krankenhaus, die finale Diagnose bekommt sie jedoch erst vor knapp zwei Wochen. Sie hat Brustkrebs und der hat bereits gestreut und ihre Wirbelsäule angegriffen. Nach zwei Operationen freut sie sich umso mehr am Dienstag ihre Kollegen zu treffen, Mario Lehmann vom DRK hat dafür alle zusammengetrommelt. Treffpunkt ist direkt im Lüneburger Krankenhaus – genauer gesagt in der Rettungswagenauffahrt, die für Suhm lange Arbeitsort war.

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Im Krankenhausbett geht es mit dem Fahrstuhl nach unten. „Dann gingen die Türen auf und dann standen alle da“, erinnert sich Bettina Suhm im Gespräch mit RTL. In ihren Augen hätten sich Tränen gesammelt, Tränen der Dankbarkeit, sagt sie. Denn mit diesem Anblick hatte sie nicht gerechnet: „Ich habe erwartet, dass da so 20 Leute sind.“ Tatsächlich sind es aber 100 Kolleginnen und Kollegen, die sie feierlich in Empfang nehmen.

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Sie holt viele Kollegen in die Blaulichtfamilie

In Lüneburg engagiert sich Bettina vielen Jahren im DRK Kreisverband. Seit 2003 ist sie Rettungssanitäterin, engagierte sich aber auch davor schon ehrenamtlich, gibt Erste-Hilfe-Kurse, ist in der Feuerwehr und organisatorische Leiterin in einer Flüchtlingsunterkunft. Sie arbeitet außerdem beim ASB Lüneburg. „Bettina hat viele Menschen in den ASB gebracht und für die Arbeit begeistert“, erklärt Katharina Bußmann vom ASB Lüneburg.

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Einer dieser Menschen ist auch Florian Kirchhoff. „Viele von uns kennt sie selbst noch als Kinder“, sagt er. Der heute 30-Jährige lernt Bettina 2006 kennen, als Schüler belegt er damals einen Erste-Hilfe-Kurs zum Schulsanitäter bei ihr – der Startschuss für seine berufliche Laufbahn. „Der Berufswunsch, Rettungssanitäter zu werden, war schon immer da, wurde durch sie so richtig geweckt”, erklärt Kirchhoff im Interview mit RTL. Heute ist er ausgebildeter Notfallsanitäter.

Erst seit kurzem weiß Bettina, dass sie Krebs hat.
Bettina hat Florian Kirchhoff als Schulkind kennengelernt, später sind sie Kollegen.
ASB Lüneburg

Spendenaktion soll finanzielle Sorgen nehmen

Bettina hat eine bewegende Laufbahn: „Sie ist absolut hilfsbereit. Wenn’s was zu helfen gab, war sie vor Ort”, sagt Florian Kirchhoff. Ein wichtiger Grund für viele Kolleginnen und Kollegen bei dem Fototermin dabei zu sein. Bettina sei eine Frohnatur, so der Sanitäter, aber auch an ihr gehe die Krankheit nicht spurlos vorbei.

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Noch muss Bettina im Krankenhaus bleiben, um nach den Operationen wieder fit zu werden. Dann folgen eine Strahlen- und Chemotherapie. Weil der aggressive Krebs ihre Wirbelsäule angegriffen hat, weiß sie aber schon jetzt, dass sie nicht mehr in ihren Job zurückkann. Mit einer Spendenaktion für Bettina wollen ihre Kollegen Suhm zumindest erstmal die finanziellen Sorgen nehmen. Für die Sanitäterin dieser Zusammenhalt kaum in Worte zu fassen: „Das gibt mir Frieden”, erklärt sie dankbar.