Sie kann sich gerade noch rettenMit 13 Messerstichen getötet! Witwe erinnert sich an Raub-Horror

von Julia Jaegler und Dylan Brandes

Er hat ihr alles genommen!
Im Sommer 2024 will Nikola Z. ein Haus im bayerischen Herrsching am Ammersee ausrauben. Doch der Bewohner (74) wehrt sich – und der 23-Jährige sticht zu. Tötet den ehemaligen Chefdesigner der Luxusautomarke Rolls-Royce mit 13 Messerstichen. Vor den Augen der Ehefrau, die sich gerade noch retten kann. Im Interview mit RTL spricht die Witwe nun über die schreckliche Tat.

Witwe konnte ihrem Mann nicht helfen

„Ich hätte gerne meinen Mann verteidigt. Das war das Schlimmste für mich, dass ich ihm nicht helfen konnte, dass ich nichts in der Hand hatte, dass ich nicht bei ihm sein konnte und ihm helfen konnte. Was ist furchtbarer?“, erklärt Verena Kloos, Witwe des Opfers, im RTL-Interview. Ihr Mann wurde am Haus der Familie kaltblütig aus dem Leben gerissen.

Nun muss sie dem Mann gegenübersitzen, der ihren Mann getötet hat. Vor dem Landgericht München II kommt es zum Prozess. Am Freitag, 1. August, wird der 23-Jährige zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Doch das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger des Angeklagten ist kurz nach dem Urteil in Revision gegangen, denn er hatte auf Totschlag plädiert. Für Verena Kloos nicht einfach, wie sie im Gespräch mit RTL verrät.

„Ich habe meinen Mann verloren. Jedes Urteil kann ein Menschenleben nicht zurückbringen“, erklärt die Witwe nach Verkündung des Urteils. „Aber mir war wichtig, dass das Urteil zumindest für die Gesellschaft ein Zeichen setzen wird. Für uns als Familie, für unsere Freunde.“ Dennoch steht für sie fest: „Es kann sich kein Mensch vorstellen, was das für einen Einzelnen bedeutet, wo man da durchgeht, mit was man sich auseinandersetzen muss.“

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Angeklagter spähte Haus aus und tötete Bewohner

Laut Anklageschrift reiste der 23-jährige Angeklagte vor der Tat aus Serbien ein und wollte durch schwere Straftaten an Geld kommen. In dem Anwesen des 74-Jährigen – dem ehemaligen Chefdesigner der Luxusautomarke Rolls-Royce – in Herrsching (Bayern) vermutete der Angeklagte Beute und spähte es im Juli 2024 aus. Nachdem er Kabel von Überwachungskameras durchgetrennt hatte, klingelte der 23-Jährige an der Tür des Hauses.

Der 74-Jährige wurde an seinem Haus umgebracht
Der 74-Jährige wurde an seinem Haus umgebracht
DPA

Im Eingangsbereich kommt es dann zu einer Auseinandersetzung, „bei der das spätere Opfer noch versucht hat, sich gegen einen Angriff zu wehren, sich zu verteidigen und dann aber am Ende mit zwei Messern, die der Angeklagte mit sich führte, und insgesamt 13 sehr wuchtig ausgeführten Messerstichen getötet wurde“, erklärt Gerichtssprecher Laurent Lafleur im Gespräch mit RTL. Der Angeklagte floh über Österreich nach Frankreich, wo er schließlich gefasst wurde. Seitdem sitzt er in U-Haft.

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Das Gericht ist überzeugt, „dass der Angeklagte den Geschädigten zum einen vorsätzlich, ja sogar mit Absicht getötet hat“, so Lafleur. „Diese besondere Schwere der Schuld, die hier festgestellt wurde, hat vor allem zur Konsequenz, dass eine lebenslange Freiheitsstrafe nicht schon nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden kann.“ Doch weil der Verteidiger das Urteil nun angefochten hat, bleibt abzuwarten, inwieweit Nikola Z. tatsächlich verurteilt wird. Erst muss eine Rechtsprüfung erfolgen.

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Witwe erinnert sich an den Moment, als sie dem Killer ganz nah war

Für Verena Kloos alles andere als leicht. „Bei meiner Vernehmung war ich dann das erste Mal nur anderthalb Meter von dem Killer meines Mannes entfernt, der alles genommen hat, was mir alles bedeutet hat. Und mir fehlen dann einfach die Worte. Es ist furchtbar“, erklärt Kloos.