Wer erkennt diesen Jungen? Gesicht von Kinderleiche rekonstruiert – wird der Cold Case von 2004 jetzt gelöst?

Rekonstruktion einer unidentifizierten Kinderleiche
2004 wird in San Diego die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, die bis heute nicht identifiziert werden konnte.
CNN/Enex

Irgendjemand muss dieses Kind schon mal gesehen haben!
2004 findet die Polizei von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien die Leiche eines Jungen in einer grünen Reisetasche. Auch 21 Jahre später ist immer noch unklar, wie der Kleine heißt und wer ihn im Stadtteil Rancho Bernado abgelegt hat, als wäre er ein Stück Abfall. Der forensische Künstler Joe Mullins möchte das jetzt ändern. Kann der Junge jetzt endlich identifiziert werden?

Cold Case in San Diego – warum vermisst niemand diesen Jungen?

Auf der Comic Con 2025, die am Wochenende in San Diego stattgefunden hat, fällt Mullins besonders auf, aber das ist Absicht. Zwischen Actionfiguren, Superhelden und Comicbüchern, hatte auch der forensische Spezialist einen Stand. Er ist auf die Comicmesse gekommen, um möglichst viel Aufmerksamkeit für den alten Fall zu erregen. Vor den Besuchern der Comicmesse rekonstruiert er live das Gesicht der Kinderleiche.

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Das Kleinkind war bereits stark verwest, als die Polizei 2004 entdeckte. Wahrscheinlich lag die Leiche seit mindestens einem Jahr in der Tasche. Die Ermittler gehen davon aus, dass das unbekannte Kind damals zwischen zwei und vier Jahren alt war, als es starb.

Unidentifizierter Junge war schon länger tot
Der zwei bis vier Jahre alte Junge war mindestens ein Jahr lang tot, als die Polizei seine Leiche fand.
CNN/Enex

Wer erinnert sich an diesen kleinen Jungen?

Die Kinderleiche war mit einer roten Hose mit weißen Streifen bekleidet. Der kleine Junge trug außerdem ein blaues Unterhemd mit grauer Kapuze, das mit einem gelben Football-Spieler und dem Schriftzug „Football Power“ bedruckt war. Bei der Leiche wurden außerdem noch ein grünes Kinder-Sweatshirt mit einer surfenden Comicfigur und ein rotes Sweatshirt mit der Comiczeichnung eines Mädchens mit Herzchen-Sonnenbrille drauf gefunden.

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Zum ersten Mal seit 21 Jahren können die Menschen dem Jungen jetzt wieder in die Augen schauen. „Es gibt acht Milliarden Menschen auf der Welt. Acht Milliarden Menschen müssen das sehen“, erklärt der Künstler im Interview mit dem US-Sender CBS8. „Aber tatsächlich brauchen wir nur eine Person, die die Rekonstruktion sieht und sagt: ‘Ich denke, ich weiß wer das ist’.“

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Forensischer Künstler rekonstruiert Gesicht der Kinderleiche

Für die Rekonstruktion hat Joe Mullins eine 3D-Kopie des Kinderschädels benutzt, über die er mit Ton Muskel und Hautschichten modelliert hat. So oder so ähnlich könnte der tote Junge zu Lebzeiten ausgesehen haben.

Forensischer Künstler Joe Mullins mit seiner Rekonstruktion
Joe Mullins ist ein forenischer Künstler, der sich auf die Rekonstruktion von Gesichtern spezialisiert hat.
CNN/Enex

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Auch wenn sich bis heute niemand bei der Polizei gemeldet hat, irgendjemand muss dieses Kind damals gekannt haben. Warum wurde es nie vermisst gemeldet? Vielleicht gibt es irgendwo noch Verwandte, Nachbarn oder Freunde des Jungen, die sich bis heute fragen, was mit ihm passiert ist. (jgr)