Prozess gegen Benjamin S. in Siegen (NRW) Elfjährige missbraucht und geschwängert – Stiefvater verurteilt

Ganz Deutschland nahm Anteil am Schicksal dieses Mädchens!
Es wurde als elfjährige Mutter, bekam ein Kind, obwohl es selbst noch eines ist. Vater: der 38-jährige Stiefvater. Jetzt fiel nach knapp drei Monaten Prozessdauer das Urteil im Landgericht Siegen: Benjamin S. muss acht Jahre ins Gefängnis.

Stiefvater Benjamin S. schweigt während des Prozesses

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm zur Last gelegt, seine Stieftochter zwischen März 2020 und August 2023 mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Der Stiefvater äußerte sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen.

Der Prozess war im Januar gestartet und hatte zum Schutz des Mädchens in weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Schlussplädoyer neun Jahre Haft gefordert. Die Nebenklägerin plädierte auf eine Haftstrafe von 15 Jahren. Die Verteidigung habe Freispruch beantragt und hilfsweise den Antrag auf ein mildes Urteil gestellt.

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Benjamin S. saß wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs seit Oktober 2024 in Untersuchungshaft. Er musste sich wegen neun Taten zwischen März 2020 und August 2023 vor Gericht erklären. In einigen Fällen soll es zunächst zu Zungenküssen gekommen sein, das Mädchen war damals erst sieben beziehungsweise acht Jahre alt. Zum Zeitpunkt der letzten Tat ist S. bereits mit der Mutter des Opfers verheiratet. Seinerzeit soll es laut Anklage zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr gekommen sein. Mit weitreichenden Folgen: Das Mädchen wird schwanger und bringt im Mai 2024 das gemeinsame Kind zur Welt.

Video-Tipp: Elfjährige bekommt Kind vom Stiefvater

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Aussage über angebliche Befruchtung durch Sperma aus Kondom widerrufen

Das Mädchen soll anfangs angegeben haben, dass es nicht zum Geschlechtsverkehr mit dem Stiefvater gekommen sei. Die Schülerin habe sich angeblich ein Kind von dem Mann gewünscht und Sperma aus einem von ihm genutzten Kondom entnommen. Das habe sie sich selbst eingeführt und sei daraufhin schwanger geworden. Später soll sie diese Aussage widerrufen haben. Ermittler hielten diese Variante von vornherein für höchst unwahrscheinlich.

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Die heute Zwölfjährige war beim Prozess nicht persönlich im Gerichtssaal in Siegen. Sie durfte per Video aussagen. Gemeinsam mit ihrem Therapiehund und dessen Besitzerin saß das Mädchen nach RTL-Informationen in einem separaten Raum des Gebäudes. Fragen an das Opfer durften nur über die Richterin gestellt werden. (uvo, mit dpa)

Wenn es in eurem Umfeld sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gibt oder ihr selbst betroffen seid, findet ihr unter der Nummer 0800 – 22 55 530 oder unter www.hilfe-portal-missbrauch.de Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.