Mädchen (11) bekommt Baby vom StiefvaterBei der Zeugenaussage weicht ihr der Therapiehund nicht von der Seite

In ihrer schwersten Stunde, weicht er nicht von ihrer Seite.
Über mehrere Jahre soll Benjamin S. seine Stieftochter sexuell missbraucht haben. Im August 2023 wird sie von ihm schwanger. Seit Mitte Januar läuft das Gerichtsverfahren. Um das durchzustehen, bekommt die heute Zwölfjährige Unterstützung von ihrem Therapiehund.

Mädchen macht Aussage per Video

Es ist bereits das zweite Mal, dass Benjamin S. auf der Anklagebank im Landgericht Siegen sitzt. Ihm wird unter anderem schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen. Noch bevor das Mädchen ihre Aussage macht, erklärt die Richterin am Donnerstag (23. Januar): „Heute wird kein öffentlicher Teil mehr stattfinden“. So solle die Persönlichkeit des Opfers geschützt werden.

Die Zwölfjährige sitzt nicht persönlich im Gerichtssaal in Siegen. Ihre Anwältin hatte beantragt, dass sie per Video aussagt. Gemeinsam mit ihrem Therapiehund und dessen Besitzerin sitzt das Mädchen nach RTL-Informationen in einem separaten Raum des Gebäudes. Fragen an das Opfer dürfen nur über die Richterin gestellt werden. Selbst ihre Anwältin ist dabei.

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Therapiehund gibt Mädchen Halt

Obwohl die Richterin zunächst Zweifel an der Notwendigkeit hatte, dass das Mädchen ihre Aussage im Beisein des Hundes macht, stimmte sie dem Ablauf mit Hund letztlich zu.
Zu Beginn der polizeilichen Ermittlungen hatte das Mädchen ausgesagt, sie sei in Benjamin S. verliebt gewesen und habe deshalb von ihm schwanger werden wollen. Hierfür habe sie sich ein Kondom mit Sperma eingeführt. Laut FAZ soll die Zwölfjährige diese Behauptung aber nach psychologischer Betreuung revidiert haben.

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Im Video: Elfjährige vom Stiefvater geschwängert

Anwältin kündigt Aussage an

In Siegen steht ein Stiefvater vor Gericht: Hat er eine Elfjährige missbraucht? Das Mädchen hat von ihm ein Kind bekommen.
Jennifer Sauer ist die Anwältin der heute Zwölfjährigen
RTL

Ob die Zwölfjährige bei der Verhandlung am 23. Januar ebenfalls aussagen würde, war laut ihrer Anwältin zu Prozessbeginn noch nicht klar. Mittlerweile habe die Anwältin aber ein Vertrauensverhältnis zum Mädchen aufbauen können, sagt sie im Gespräch mit RTL. Vor Beginn des Verhandlungstags (23. Januar) gibt sie sich deshalb optimistisch und betont: „Sie wird aussagen“. Sollte der Angeklagte verurteilt werden, könnte sich die Aussage des Mädchens strafschärfend auf ihn auswirken.

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Missbrauch von Lehrer aufgedeckt

Benjamin S. muss sich für neun Fälle von sexuellem Missbrauch, die sich zwischen März 2020 und August 2023 ereigneten, vor dem Landgericht in Siegen verantworten. Bei der letzten Tat soll der Angeklagte bereits mit der Mutter des Mädchens verheiratet gewesen sein. In fünf Fällen soll es zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Im August 2023 wurde die damals Elfjährige von dem Angeklagten schwanger. Der Versuch, ihre Schwangerschaft zu verstecken, scheiterte, als einem Lehrer des Mädchens die sehr weite Kleidung auffiel und er daraufhin das Jugendamt verständigte. Im Mai 2024 brachte sie das Kind zur Welt.