Polizistin sucht verzweifelt nach Anton (2)

Auf dem Heimweg fährt sie einen Mann tot

Ein 20-Jähriger wurde bei dem Unfall schwer verletzt. (Symbolbild)
Neue Erkenntnisse zum B33-Unfall.
Stefan Puchner/dpa

Gleich zwei Tragödien an einem Tag!
Stundenlang sucht die noch junge Polizeibeamtin (28) in Hornberg nach dem kleinen Jungen Anton (2), der zuvor beim Spielen vom Familiengrundstück verschwand. Als wäre das nicht schon tragisch genug, soll sie auf dem Rückweg ihrer Schicht einen tödlichen Unfall gebaut haben.

Mann (56) stirbt im Krankenhaus

Schon damals sorgt der Vorfall für Schlagzeilen: Am 19. März kommt es kurz nach Mitternacht auf der Bundesstraße 33 bei Steinach (Thüringen) zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Ein VW gerät aus bisher unbekannten Gründen in den Gegenverkehr und stößt frontal mit einem anderen Wagen zusammen. Der 56-jährige Dacia-Fahrer stirbt wenig später im Krankenhaus. Seine Beifahrerin (46) wird schwer verletzt, doch überlebt den Unfall.

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Wie die Mittelbadische Presse jetzt beichtet, bestätigt die Staatsanwaltschaft Offenburg, dass es sich bei der VW-Fahrerin um eine 28-jährige Polizeibeamtin handelt. Sie soll sich auf dem Heimweg eines kräftezehrenden Einsatzes befunden haben: Die Suche nach dem kleinen Anton, der in Hornberg als vermisst gemeldet war.

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Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet

Anton (2) war nur kurz unbeaufsichtigt und verschwand plötzlich beim Spielen vom Familiengrundstück. Bange sechs Stunden beginnen, der ganze Ort arbeitet zusammen. In der Region gibt es teilweise sehr steile Hänge, es ist felsig und unübersichtlich. Die Angst, den kleinen Jungen nicht mehr retten zu können, war riesengroß. Doch glücklicherweise wurde er noch in derselben Nacht mithilfe einer Wärmebildkamera durch einen Polizeihubschrauber gefunden. Die mutmaßliche Unfallfahrerin war offenbar Teil dieser Suchaktion.

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Der Junge wurde nach stundenlanger Suche im Schwarzwald gefunden.
Stundenlange Suche im Schwarzwald.
Marius Bulling/dpa

Gegen die Beamtin wird jetzt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Dabei wird unter anderem geprüft, wie lange sie im Dienst war und ob sie während der Fahrt ein Mobiltelefon genutzt hat. Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum liegen laut Staatsanwaltschaft nicht vor.

Auch gegen einen weiteren beteiligten Fahrer, der mit seinem Fahrzeug in die Unfallstelle fuhr, wurden Ermittlungen eingeleitet. Der 29-Jährige konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und prallte in die bereits verunglückten Fahrzeuge. Er kam mit leichten Blessuren davon. (jjä)