Ungenügend ausgerüstet unterwegs in ÖsterreichDrama in den Bergen – deutsche Familie nach mehreren Stunden gerettet

Deutsche Familie aus Bergnot in Österreich gerettet
Stundenlang harrte die Familie in den Bergen aus, bis die Retter bei ihnen eingetroffen waren
Bergrettung Werfen

17 statt sieben Stunden unterwegs und am Ende unterkühlt!
Die Eltern trugen Trekkingschuhe und die Kinder Laufschuhe, die laut Bergrettung für die Tour ungeeignet waren: Eine deutsche Familie aus der Nähe von Heidelberg ist in der Nacht zum Samstag (31. Mai) aus dem österreichischen Tennengebirge (Bundesland Salzburg) gerettet worden. Die Familie aus Baden-Württemberg mit Kindern im Alter von acht, zehn und 14 Jahren kam nicht mehr weiter und ließ sich von Bergrettern zu einer Hütte bringen.

Notruf im Tennengebirge – fünfköpfige Familie kommt nicht mehr weiter

Die Fünf waren am Freitag (30. Mai) zu einer Überschreitung des Gebirges aufgebrochen, obwohl der Hüttenwirt der Ellmauhütte, wo sie übernachtet hatten, aufgrund ihrer schlechten Ausrüstung und der Altschneefelder von dieser rund siebenstündigen herausfordernden Tour abgeraten habe, berichtete am Samstag die Salzburger Bergrettung.

Die Deutschen starteten am Freitag um 8.30 Uhr von der Ellmauhütte in Werfenweng (Pongau) und wollten über die sogenannte
Hochthronleiter in rund 2.500 Metern Seehöhe zur Söldenhütte gelangen. Dort meldete sich der Vater ab 18.00 Uhr mehrmals beim
Wirt und kündigte immer wieder eine spätere Ankunft an.

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Familie unterkühlt geborgen

Um 23.00 Uhr rief er schließlich doch den Notruf und gab an, sie befänden sich im Bereich der Tauernscharte (2.100 Meter) und kämen nicht mehr weiter.

Elf Bergretter der Ortsstelle Werfen stiegen zu den in Bergnot geratenen Deutschen auf und brachten sie am Seil gesichert über
Altschneefelder zur Hütte, wo sie um 3.15 Uhr unverletzt eintrafen. „Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidung versorgt”, schilderte Einsatzleiter Stefan Koller.

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Die Wanderer hatten weder eine Regenausrüstung noch eine Stirnlampe oder einen Biwak-Sack dabei. „Die Familie war 17 Stunden lang unterwegs und sich der Gefahr nicht bewusst”, sagte Koller. Es sei wichtig, eine Bergtour gründlich zu planen und auf die Wetterbedingungen und die Schneesituation zu achten. (dpa/lha)