Jetzt warnt die Bergwacht!Wegen TikTok! Helikopter musste Wanderer vom Berg retten

Schrecksee im Winter, Allgäuer Alpen, Hinterstein, Tirol, Österreich, Europa
Zwei junge Erwachsene wollten zum Schrecksee in den Allgäuer Alpen wandern.
picture alliance / imageBROKER | Robert Seitz

Das haben sie nicht wirklich gemacht, oder?
Auf TikTok findet man so manche hilfreiche Hacks. Doch nicht in allen Lebenslagen sollte man sich auf Social Media verlassen. Das mussten zwei junge Erwachsene jetzt am eigenen Leib erfahren – und das mitten auf einem zugeschneiten Berg.

Bergwacht Hinterstein: „Zwei Einsätze wegen Überforderung”

Am vergangenen Wochenende erreichten die Bergwacht Hinterstein im Oberallgäu gleich zwei Hilferufe „wegen Überforderung”, wie es in einem Instagram-Post der Wacht heißt.

Lese-Tipp: Bergung gescheitert! Laura Dahlmeiers Leiche war „nicht mehr an der Unfallstelle”

Während das an seiner Wanderung gescheiterte Paar am Sonntag (9. November) immerhin „sehr gut ausgerüstet” war und „auch bergsteigerische Kenntnisse” hatte, bot sich den Bergrettern am Samstag (8. November) ein vollkommen anderes Bild, das einen fassungslos werden lässt.

Streaming Tipp
Die Bergretter
Jetzt auf RTL+ streamen

Wanderer waren „völlig falsch ausgerüstet und unerfahren”

In ihrem Instagram-Post berichtet die Bergwacht Hinterstein, zwei junge Erwachsene hätten am Samstagabend auf 2.000 Metern Höhe den Notruf gewählt, „weil sie sich im steilen, schneebedeckten Gelände weder mehr vor noch zurück trauten”. Das Paar habe vorgehabt, über den Jubiläumsweg zum Schrecksee zu wandern.

So weit ist das für die Bergretter vermutlich nichts Ungewöhnliches. Doch obendrein habe es sich um „völlig falsch ausgerüstete und unerfahrene” Wanderer gehandelt.

Lese-Tipp: In Badelatschen auf den Berg – leichtsinnige Wanderer vor Absturz gerettet

Da es bereits dämmerte, habe man sogar extra einen „nachtflugtauglichen Heli” anfordern müssen, um die Wanderer aus ihrer misslichen Lage zu befreien und sicher vom Berg zu bringen.

Später habe sich zu allem Überfluss herausgestellt, dass sich die beiden bei ihrer Tourenplanung auf TikTok verlassen haben. Für die Bergretter alles andere als nachvollziehbar. In ihrem Instagram-Post richten sie einen dringenden Appell an alle, die möglicherweise ähnliche Pläne hegen.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Video-Tipp: Immer mehr Kuhangriffe in den Bergen – so verhaltet ihr euch im Ernstfall richtig

Nicht nur lebensgefährlich, sondern auch richtig teuer!

„Derzeit herrschen ab ca. 1.600 m Höhe tief winterliche Bedingungen”, heißt es in dem Text. Touren, wie sie sich die beiden Wanderer vorgenommen hatten, „sollten in dieser Jahreszeit nur von erfahrenen Alpinisten unternommen werden”.

Zudem sei es unabdingbar, „sich aus seriösen Quellen über die Verhältnisse zu informieren, um solche, risikoreichen und kostspieligen Einsätze zu vermeiden”. TikTok gehört selbstverständlich nicht dazu.

Lese-Tipp: Kurioser Trend erobert Social Media: Einer ruft „Six Seveeeen”, alle machen’s nach – aber was steckt dahinter?

Übrigens: Ein solches Abenteuer ist nicht nur lebensgefährlich, sondern kann auch richtig teuer werden. Denn: „Die Kosten [müssen] von den Geretteten selbst übernommen werden, sofern sie keine spezielle Versicherung dafür haben.”

Verwendete Quelle: Instagram/bergwacht.hinterstein